Niederkrüchten Noch keine Entscheidung zur Zukunft der Javelin Barracks

Niederkrüchten · Das Land will Flüchtlinge in Elmpt unterbringen, die Gemeinde Niederkrüchten plant dort auch ein Gewerbegebiet.

 Das Gutachten zur Unterbringung von Flüchtlingen in den Barracks muss kurzfristig ergänzt und erweitert werden.

Das Gutachten zur Unterbringung von Flüchtlingen in den Barracks muss kurzfristig ergänzt und erweitert werden.

Foto: Busch

Flüchtlinge? Gewerbepark? Oder beides? Was wird nach dem Abzug der Briten auf dem Gelände der Javelin Barracks in Elmpt passieren? In dieser Woche hat es ein weiteres Gespräch darüber gegeben. Neben Bürgermeister Herbert Winzen und Landrat Peter Ottmann waren Vertreter des Innen- und des Wirtschaftsministeriums sowie der Bezirksregierung beteiligt. Das Ergebnis: Es gibt noch keine Entscheidung. Denn das Gutachten der NRW Urban, das darlegen sollte, ob und wie man dort Flüchtlinge unterbringen kann, sei auf den mittleren Teil des Geländes konzentriert gewesen, berichtet Niederkrüchtens Beigeordneter Klaus Blech auf Nachfrage.

Genau dort aber plane die Gemeinde ein Gewerbegebiet. Und sie habe in den Gesprächen immer deutlich gemacht, dass diese Entwicklung nicht durch die Einrichtung einer Erstaufnahmeeinrichtung unmöglich gemacht werden dürfe - und dafür auch Unterstützung aus dem Wirtschaftsministerium erhalten.

Jetzt solle das Gutachten kurzfristig ergänzt und erweitert werden, so Blech. Und zwar solle geprüft werden, inwieweit Flüchtlinge im östlichen Teil des Geländes, im Bereich der Offiziersunterkünfte, untergebracht werden können, damit das Gewerbegebiet trotzdem entwickelt werden könne. Noch im Sommer solle es dann ein weiteres Gespräch geben, in dem endgültig Klarheit geschaffen werden solle.

Das Land hält damit daran fest, Flüchtlinge in Elmpt unterbringen zu wollen. Der Gemeinde sei sich ihrer Verantwortung, Menschen, die fliehen mussten, aufzunehmen, bewusst. Sie bleibe aber bei ihrer Haltung, dass die Erstaufnahmeeinrichtung nicht die Gewerbepläne zunichtemachen dürfe.

Unklar bleibt öffentlich auch die Zahl der Flüchtlinge, die das Land unterbringen möchte. Ursprünglich lag die Planung bei 800 bis 1000 Menschen. Gerüchteweise kursierten auch noch höhere Zahlen, die die Bezirksregierung aber nie bestätigte.

Ob eine Unterbringung in dieser Größenordnung in den Offiziersunterkünften möglich ist oder ob weniger Flüchtlinge nach Elmpt kommen sollen, gehöre auch zum Prüfauftrag an die NRW Urban.

(hah)
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