Viersen Neuer Lieferservice für Vereine

Viersen · Vor Schützenfesten, Stadtläufen und großen Feiern bauen künftig Mitarbeiter der Stadt Viersen die Straßensperren und Schilder auf. Das soll nicht nur die ehrenamtlichen Organisatoren entlasten — auch die Stadt hat etwas davon

Im Karneval ist es längst gängige Praxis: "Die Stadt Viersen liefert uns die Absperrgitter an die Strecke", sagt der Leiter des Viersener Tulpensonntagszugs, Elmar Orta. Ab sofort weitet der städtische Bauhof seinen kostenlosen Lieferservice aus. Alle Vereine, ehrenamtliche und gemeinnützige Organisationen im Stadtgebiet, die eine genehmigte Veranstaltung im öffentlichen Raum vorbereiten, sollen davon profitieren. "Wir erfüllen hier einen oft geäußerten Wunsch der Vereine", sagt Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD). Bisher hatten Helfer und Vereinsmitglieder Material wie Baken, Halteverbotsschilder und Absperrgitter beim Bauhof abholen müssen. Das betraf zum Beispiel die Leichtathletik-Gemeinschaft LG 47 Viersen, die den Rahser Run und das Hochsprung-Meeting ausrichtet. "Wenn das wegfällt, ist es für uns eine große Erleichterung", sagt deren Vorsitzender - Elmar Orta.

An einem Werktag pro Woche konnten Vereinsvertreter zum Bauhof fahren und das Absperr-Material abholen oder zurückbringen. Beim Abhol-Termin habe es für sie jeweils eine Schulung gegeben, sagt Stadtsprecher Frank Schliffke. Schließlich mussten sie ja wissen, wie sie die Absperrungen korrekt einrichten sollten. Mitarbeiter der Stadt begutachteten dann zeitnah vor Veranstaltungsbeginn, ob alles ordnungsgemäß aufgebaut ist. Denn dafür müsse die Stadt rechtlich einstehen, erläutert Anemüller. Künftig übernimmt die Stadt für die Vereine nicht nur die Lieferung, sondern auch den Aufbau: Die Praxis habe gezeigt, dass der Kontrollaufwand deutlich geringer sei, wenn man die Schilder und Baken direkt selbst aufstelle, sagt Anemüller.

Ende Mai kann Orta also pünktlich zum Rahser Run mit einer Fuhre Absperrgitter rechnen, die Bauhof-Mitarbeiter an der Strecke ausladen und aufbauen. Wobei: "Aufbauen können wir auch selbst, dafür müssen die nicht kommen", sagt er. Gemeinsam mit dem zweiten Vorsitzenden der LG 47, Helge Heining, plant Orta den Lauf, auch das Hochsprung-Meeting organisieren sie. "Wir wissen, in welchen Abständen die Gitter aufgestellt werden müssen, sodass sie nicht im Weg sind", sagt Orta. Zudem müssten sie auch noch Werbematerial daran befestigen - dann könnten sie die Gitter auch gleich selbst aufstellen. "Aber dass wir sie nicht mehr beim Bauhof abholen und wieder zurückbringen müssen, ist definitiv eine große Hilfe", betont er. Das Hauptproblem: "Unsere Veranstaltungen sind am Wochenende, wir durften die Gitter aber nur mittwochs zurückbringen. Also mussten wir sie bis dahin irgendwo lagern, das musste erst mal alles organisiert werden." Dass die Vereine nur einmal in der Woche zum Bauhof konnten, sei "sehr ungünstig" gewesen, sagt auch Frank Schreven. Anders als Orta freut sich der Präsident der St.-Remigius-Bruderschaft Viersen-Unterbeberich mit Blick auf das nächste Schützenfest nicht nur auf den Lieferdienst, sondern auch auf den Aufbau-Service der Stadt: "Das ist eine gute Idee und eine Entlastung für uns."

(RP)
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