Viersen Naturschützer kritisieren Baumfällung

Viersen · An der Ecke Gereonstraße und Josefsring sind Birken und Büsche gefällt worden. Neue Bäume werden an der Gereonstraße gesetzt

 neuen Bäume sollen an der Südseite der Gereonstraße (bei den ungeraden Hausnummern) gesetzt werden. RP-Foto: Busch

neuen Bäume sollen an der Südseite der Gereonstraße (bei den ungeraden Hausnummern) gesetzt werden. RP-Foto: Busch

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Almut Grytzmann-Meister, Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Viersen, ist entsetzt. Als sie mit dem Auto an einer Freifläche an der Kreuzung Gereonstraße/Josefsring vorbeifuhr, fielen ihr frisch gefällte Birken auf. "Das war ein schöner Platz mit schönen, hohen Birken und Büschen. Jetzt sind die Bäume gefällt worden - und wieder ist eine der kleinen, grünen Ecken von Viersen verschwunden", kritisiert die Naturschützerin. "Es werden immer weniger."

Wie Rathaussprecher Frank Schliffke erklärt, gehören die Baumfällungen auf dem Schotterplatz, der früher auch als Bolzplatz genutzt wurde, zu den Plänen für ein neues Südstadtentrée. Drei Birken seien gefällt worden. Eine davon habe aus Sicherheitsgründen gefällt werden müssen, da sie krank gewesen sei. Zudem habe die Verwaltung die Büsche entfernen lassen.

 Auf der "Grüninsel", einer Fläche sind Bäume gefällt worden; neue Exemplare wurden bereits gekauft. RP-Foto: busch

Auf der "Grüninsel", einer Fläche sind Bäume gefällt worden; neue Exemplare wurden bereits gekauft. RP-Foto: busch

Foto: an Gereonstraße und Josefsring,

Auch Almut Grytzmann-Meister hat sich bei der Stadtverwaltung über die Fällungen erkundigt und wertet sie als "Zerstörung": "Das, was dort stattfindet, ist keine Umgestaltung mehr, sondern auch eine Geldverschwendung."

Die Naturschützerin will sich jetzt an die Bezirksregierung wenden und dort das Vorgehen der Stadt Viersen anprangern. Nach ihrer Einschätzung dürfe die Stadt kein Geld vom Land für solche Vorhaben erhalten. "Bereits bei der Umgestaltung der Südstadt - auch dafür gab und gibt es Fördergelder vom Land - sind 500 Bäume verschwunden", kritisiert Grytzmann-Meister.

Die Stadt hatte ihre Pläne für das neue Südstadtentrée bei einer Bürgerinformationsveranstaltung Ende Juni vorgestellt. Die Grüninsel mit den Birken und Büschen, die sich an der Gereonstraße/Ecke Josefsring befindet, war als schlechte Visitenkarte beschrieben worden; zudem seien die Büsche ungepflegt. Bei den Bäumen gebe es Probleme mit der Standsicherheit. Auf dieser Fläche sollen stattdessen ein einzelner Zürgelbaum und eine weitere Grünpflanze gesetzt werden.

Zudem soll die Gereonstraße umgestaltet werden. "Im Bereich der ungeraden Hausnummern werden weitere Bäume gesetzt", erklärte Stadtsprecher Frank Schliffke auf Anfrage. Die Exemplare lagerten gestern noch auf der Grüninsel, während auf der Gereonstraße bereits die Vorbereitungen getroffen worden sind, um dort die Bäume zu pflanzen. In Zukunft soll es auf der Gereonstraße nur noch 15 Parkplätze auf der Südseite geben, alle bisherigen Stellflächen auf der Nordseite entfallen. Bisher war dort insgesamt Platz für 18 Autos.

(busch)
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