Viersen Nasser Boden macht Traktoren zu schaffen

Viersen · Bei der 7. Auflage des Tractor-Pullings der Landjugend Dülken konnten nicht alle Läufe gestartet werden - viel Spaß gab es dennoch

 Aufheulende Motoren und viel schwarzer Rauch entstehen, wenn ein tonnenschwerer Traktor versucht, über 100 Meter durchzustarten - mit einem Bremswagen im Schlepptau. Die Landjugend in Dülken veranstaltete jetzt die 7. Auflage des Tractor Pulling.

Aufheulende Motoren und viel schwarzer Rauch entstehen, wenn ein tonnenschwerer Traktor versucht, über 100 Meter durchzustarten - mit einem Bremswagen im Schlepptau. Die Landjugend in Dülken veranstaltete jetzt die 7. Auflage des Tractor Pulling.

Foto: Busch

Die erfahrenen Besucher haben sich Picknickdecken oder Klappstühle mitgebracht, um es sich am Rande der Bahn so richtig gemütlich machen zu können. Auch Sonnenmilch und Sonnenbrille konnten beim 7. Tractor-Pulling der Katholischen Landjugend Dülken (KLJB) nicht schaden.

Ideales Wetter für eine Veranstaltung, die Motorsport, die Liebe zur Landwirtschaft und ein buntes Familienfest unter einen Hut bringt - das sollte man denken.

Jedoch war nicht nur das aktuelle Wetter wichtig, sondern auch das der vergangenen beiden Monate im Allgemeinen und der vergangenen Woche im Besonderen. Letzteres hat dafür gesorgt, dass nicht alle Wettbewerbe wie geplant ausgetragen werden konnten. "Der Boden war einfach zu nass", sagt Laura Baulig, Vorsitzende der KLJB Dülken. "Nass" hieß nicht, dass überall Pfützen stehen würden, die jungen Leute hatten mit gehäckseltem Stroh eine völlig trockene Oberfläche geschaffen. Allerdings lief man an manchen Stellen wie auf Wackelpudding, weil im Untergrund des Bodens noch so viel Wasser war.

"Deshalb war es für die Sportklasse-Traktoren unmöglich, ihre Leistung auf die Bahn zu bringen", sagt Laura Baulig. Die PS-starken Eigenbauten brauchen einen ganz festen Untergrund. Und dabei hatte der Teil des Feldes, auf dem gefahren wurde, schon seit vergangenen Montag eine Sonderbehandlung erfahren. Die gut 100 Meter lange Strecke hatten die Mitglieder der KLJB mit Silo-Folie abgedeckt, damit sie vor Regen geschützt war.

Die Zuschauer hätten gern noch mehr Wettbewerbe gesehen, und auch einige Fahrer waren enttäuscht, dass sie ihre Klasse nicht zeigen konnten. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Vor allem die jüngsten Besucher waren begeistert von den vielen Landmaschinen, die rund um die Bahn ausgestellt waren, und auf denen die Kinder teilweise auch Platz nehmen durften. Und sehen und erleben, wie ein Traktor mit Turbinen-Antrieb feuerstark funktioniert, konnten die Besucher ebenfalls - auch wenn das tonnenschwere Fahrzeug nicht diesmal nicht den Bremswagen zog.

Die "Puller-Party" für Aktive und Gäste am Samstagabend wurde ein voller Erfolg. Der Sommerabend sorgte für gute Stimmung. Die ein oder andere Runde für die KLJB musste dabei der 17-jährige Tobias Drößer ausgeben. Er war am Samstag erstmals als Fahrer angetreten - mit einem Fendt 714, der sonst ganz normal auf dem Feld Dienst tut. Und er hatte auf Anhieb die Acht-Tonnen-Bauernklasse mit einem Full-Pull (siehe Infokasten) für sich entscheiden können.

Und so stehen am Ende erschöpfte, aber glückliche Mitglieder der Landjugend. Sie haben unzählige Kilometer zu Fuß entlang der Strecke zurückgelegt. Mit Traktoren haben sie nach jedem einzelnen Wettkampf die Bahn wieder neu präpariert, damit die nächsten tonnenschweren Fahrzeuge lautstark an den Start gehen konnten. Dann hieß es wieder Vollgas geben, um möglichst weit zu kommen. Im Visier, die Zielmarkierung in 100 Metern.

(hah)
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