Brüggen Mit Picker und Besen unterwegs in Brüggen

Brüggen · Viele Brüggener sammelten am Tag der Umwelt Müll ein. Obwohl es weniger Abfall gibt, ärgerten sich viele Helfer über eklige Funde.

 Frühjahrsputz in Bracht: Eine Flüchtlingsgruppe packte rund um die Turnhalle mit an.

Frühjahrsputz in Bracht: Eine Flüchtlingsgruppe packte rund um die Turnhalle mit an.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Raus in die Natur für einen guten Zweck: Mit Besen, Pickern und Mülltüten bewaffnet zogen am Samstag Bürger der Burggemeinde Brüggen aus, um den Müll am Wegesrand zu entsorgen. Bei der seit Jahren bewährten Aufräumaktion sammeln freiwillige Helfer im Gemeindegebiet unachtsam weggeworfene Abfälle ein.

Die Bilanz des Tags der Umwelt: Es gab weniger Abfall in der Natur, aber trotzdem noch Grund genug, sich über achtlose Mitbürger aufzuregen. "Wir haben allein neun Schnapsflaschen direkt hinter einem Mülleimer gefunden. Am Wegesrand lagen weitere 20 kleine Schnapsflaschen im Gebüsch", berichtet Manfred Albers, der in Born unterwegs war und das Sammelgut zum Container am Vennberg brachte. Keiner weiß, ob diese Hinterlassenschaften von Gästen der Diskothek stammen, die auf dem Fußweg dorthin bereits "vorgeglüht" haben oder von Menschen, die sich einfach nur zum "saufen" in die Natur begeben haben.

 Was die Leute so alles achtlos wegwerfen: Diese zwei freiwilligen Helfer waren in Born mit dem Müllbeutel unterwegs, um sauber zu machen.

Was die Leute so alles achtlos wegwerfen: Diese zwei freiwilligen Helfer waren in Born mit dem Müllbeutel unterwegs, um sauber zu machen.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Von der Händelstraße aus in Richtung Wald wurde früher oft darüber geklagt, dass der Weg mit Hundekot übersät war. Zwar werden nun vermehrt Hundekotbeutel genutzt, aber "auf einer Strecke von 50 Metern habe ich 20 Hundekotbeutel im Gestrüpp gefunden. Das ist doch nicht in Ordnung", ärgert sich der 76-jährige Hans Tiskens, der an der Aufräumaktion teilnahm.

Kinder des Borner Kindergartens und der Grundschule hatten bereits am Freitag das Gebiet um den Borner See gesäubert. Am Samstag waren auch Jugendliche des Angelvereins ASV Schwalmfreunde unterwegs. Felix, Henrik, Leon, Thomas und Jan brachten ihre Müllsäcke auch zum Vennberg und freuten sich über eine kühle Erfrischung.

Die EGN spendete die Arbeitshandschuhe und Käppis. Weiterhin beteiligten sich Mitglieder der Bruderschaft aus Born, Mitglieder der Partei Bündnis 90/Die Grünen, Mitglieder der Jungen Union und der Jugendfeuerwehr. In der Happelter Heide sammelten die Mitglieder des Luftsportvereins Müll ein. Das Ordnungsamt war durch Jürgen Mörschbächer und Franz-Josef Winkens vertreten. "Wir haben das Übliche gefunden", erzählt Mörschbächer. Notwendig sei die Aufräumaktion auf jeden Fall, auch wenn es weniger Unrat gegeben habe als noch im vergangenen Jahr.

Ekelhaft fanden die freiwilligen Helfer den Fund von rund 20 Schnapsflaschen, in denen anscheinend Fernfahrer uriniert hatten und diese in der Nähe der Aral-Tankstelle entsorgt hatten. Weitere Fundstücke waren ein Lampenfuß, ein Ausweis, aufgebrochene Fahrradschlösser und ein Reifen.

Erfreut waren viele Helfer über das Engagement der Flüchtlinge in Brüggen und Bracht. Dolmetscher Nasib Al-Khaiat war mit 15 Asylbewerbern rund um die Brachter Turnhalle aktiv. In Brüggen halfen weitere sieben Flüchtlinge bei dem Umwelttag mit.

(bigi)
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