Schwalmtal Mit 90 Jahren hilft er noch beim Melken

Schwalmtal · Josef Gorissen aus Vogelsrath singt gern und lernt Gedichte auswendig - den "grauen Zellen" zuliebe.

 Josef Gorissen feiert am Sonntag seinen 90. Geburtstag.

Josef Gorissen feiert am Sonntag seinen 90. Geburtstag.

Foto: Busch

Josef Gorissen aus Vogelsrath feiert am Sonntag, 11. Oktober, seinen 90. Geburtstag. Wer ihm an seinem Ehrentag gratulieren möchte, kann dies ab 11 Uhr bei ihm zu Hause, Vogelsrath 45a, tun. Mit der Familie, Verwandten und Freunden wird am Sonntag darauf in der Gaststätte Wassenberg in Vogelsrath gefeiert. Zur Familie gehören fünf Kinder, Schwiegerkinder, 16 Enkel und sechs Urenkel.

Josef Gorissens Eltern wohnten acht Tage in dem Haus, in dem er heute wohnt, da kam er als einziges von sieben Kindern der Familie Gorissen bei einer Hausgeburt zur Welt. Die Geschwister wurden in Waldniel und Dülken geboren. Josef Gorissen wurde mit 17 Jahren zum Arbeitsdienst eingezogen, er erlebte den Zweiten Weltkrieg und war in Frankreich in Gefangenschaft. Als er im August 1946 nach Hause kam, stieg er in die elterliche Landwirtschaft ein und führte sie bis 1980, bis zur Übergabe an seinen Sohn Josef. Am 3. Mai 1956 heiratete er seine Magdalene, mit der er im Mai die Diamanthochzeit feiern will.

Der Jubilar erinnert sich gern daran, dass er und seine Ehefrau mit dem geschenkten VW seiner Schwester Johanna eine achttägige Hochzeitsreise nach Lourdes unternahmen. Seine Tante Maria und sein Vater Arnold mussten während ihrer Abwesenheit den Hof führen. Er bewirtschaftete mit seiner Ehefrau eine Zeit lang auch den Hof im End, von dem seine Frau stammte. Mit Pferden pflügte er noch den Acker und sang dabei. Singen ist seine Leidenschaft: Seit über 60 Jahren singt er im Männergesangverein Blütenkranz Vogelsrath. "Da freue ich mich jedes Mal drauf", sagt er. Seit 1946 gehört er auch der St.-Josef-Bruderschaft Vogelsrath an.

Josef Gorissen wünscht sich weiterhin Gesundheit - und dass er noch lange mit seiner Ehefrau zusammen sein kann. Er liebt die Mundart-Gedichte des Kempeners Wilhelm Grobben, einige kann er auswendig vortragen. "Die lerne ich auswendig, damit meine ,grauen Zellen' nicht absterben", sagt er schmunzelnd. Auch sei er glücklich, wenn er arbeiten könne: "Heute Morgen habe ich noch beim Melken ausgeholfen, weil mein Sohn mich darum bat."

(off)
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