Schwalmtal Mit 90 Jahren gern mit dem Rad unterwegs

Schwalmtal · Helmut Mastins aus Waldniel hat am Samstag Geburtstag. Früher war er sportlich sehr erfolgreich.

 Helmut Mastins kam nach dem Krieg nach Waldniel.

Helmut Mastins kam nach dem Krieg nach Waldniel.

Foto: Busch

Helmut Mastins aus Waldniel blickt am Samstag, 29. August, auf 90 Lebensjahre zurück. Er feiert seinen Geburtstag im engsten Familienkreis. "Ich vermisse meine Ehefrau Leni sehr. Sie starb vor zwei Jahren. Sehr lange habe ich sie gepflegt. Wir haben alles füreinander gemacht und getan und führten eine Musterehe", sagt Helmut Mastins.

Leni, eine gebürtige Waldnielerin und geborene Mäurer, heiratete er 1952 und feierte mit ihr Goldhochzeit. Sein 23-jähriger Sohn Bruno starb viel zu früh an Krebs. Der gebürtige Lette kämpfte in der lettischen Legion im Zweiten Weltkrieg in der Deutschen Armee gegen die Russen. Er kam in amerikanische und englische Kriegsgefangenschaft. Als er 1946 aus der Gefangenschaft kam, arbeitete er bei den Engländern in der Wacheinheit. Über Köln-Wahn wurde er nach Mönchengladbach versetzt, von dort gelangte er nach Waldniel.

Er arbeitete zuerst im Elektro-Großhandel bei Gregor Ferschoth und später bei Otto Kuhlmann (beide Dülken) als Versandleiter bis zur Rente. Sein Sport war Leichtathletik, Volleyball und Tischtennis. Leichtathletik trainierte er bei Preußen Krefeld und beim Lobbericher SC. Zweimal ließ er sich als Süchtelner Bergfestsieger im Vierkampf feiern und gewann einmal beim Kaiserbergfest in Duisburg den Mehrkampf. Er sprang zu seiner besten Zeit 1,96 Meter hoch. An den Olympischen Spielen konnte er nicht teilnehmen, weil er die lettische Staatsangehörigkeit besaß. Und die Letten konnte er nicht vertreten, weil dort die Russen waren. Zu seiner erfolgreichen Zeit waren 1952 die Olympischen Spiele in Helsinki, wo er mit seiner Leistung hätte Vierter werden können. Mit dem Volleyball-Team des M. Gladbacher TV 1848 schaffte er die Deutsche Meisterschaft. Mit einer lettischen Auswahl holte er bei den Meisterschaften der Christlichen Vereinigung junger Männer im dänischen Arhus den Europameistertitel.

Als sein Sohn Bruno noch lebte, übernahm Helmut Mastins bei den Volleyballern im TuS Waldniel die Position des Trainers, die mit ihm bis zur Verbandsliga aufstiegen. Der 90-Jährige wünscht sich, dass er noch ein paar Jahre gesund bleibt und so lange wie möglich selbstständig bleiben kann. Er fährt regelmäßig mit dem Fahrrad, macht viele Spaziergänge und regelt selber die Gartenarbeiten rund ums Haus. Gerne unterstützt er auch Kinderheime und die Krebshilfe.

(off)
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