Viersen Mehr Sicherheit für Radwege

Viersen · Noch in diesem Jahr will die Stadt Radüberwege rot markieren und eine Fahrradschleuse am Hoserkirchweg einrichten. Beatrice Kamper, Technische Beigeordnete der Stadt Viersen, informierte die Bürger über Verbesserungen im Radwegenetz

 Radüberweg an der Dülkener Straße. So wie hier möchte die Stadt auch andere Radüberwege rot markieren.

Radüberweg an der Dülkener Straße. So wie hier möchte die Stadt auch andere Radüberwege rot markieren.

Foto: Busch

Überrascht zeigte sich Jochen Häntsch, dass mehr als 40 Bürgerinnen und Bürger ins AWO-Haus gekommen waren, um von ihm und der Technischen Beigeordneten Beatrice Kamper Neuigkeiten über Verbesserungen im Viersener Radwegenetz zu erfahren.

Als Willkommensgeschenk erhielt jeder Besucher eine dicke Mappe, in der alle erkannten Mängel an Radwegen aufgelistet waren und dazu auch die Möglichkeiten zur Behebung. "Wir wollen informieren, was wir gemacht haben und was Frau Kamper mit unserer Ausarbeitung macht", so Häntsch.

Der fünfköpfige Arbeitskreis in der SPD AG 60plus hatte sich viel Mühe gemacht. Ihn unterstützten auch Luise Donat und Roman Grundmann von den Senioren "Miteinander-Füreinander". Sie unternahmen sechs Besichtigungstouren in Viersen, Dülken und Süchteln und stellten außer den von Bürgern gemeldeten 54 Unfallstellen noch weitere Problemzonen fest.

Zu den Mängeln gehören fehlende Fahrbahnmarkierungen auf Furten, deutliche Hinweise auf Radwegen (Piktogramme) sowie Freihalten der Radwege von wucherndem Grün. Der Arbeitskreis fordert ebenfalls ein konsequenteres Vorgehen von Mitarbeitern des Ordnungsamtes gegen rücksichtslose Autofahrer und die Kontrolle der Ampeln in Bezug auf Radfahrer-Symbole.

Beatrice Kamper erläuterte: "Wir haben vieles schon projektiert und teilweise auch bereits umgesetzt. Doch in der zweiten und dritten Priorität sind mehr Ämter beteiligt, zum Beispiel Straßen NRW, die auch an Viersener Straßen die Baulast haben."

Für die vielfach bemängelte Radfahr-Situation auf der Freiheitsstraße bat sie ebenfalls um Geduld: "Die Straße wird in den kommenden zwei Jahren für die Erneuerung des Tiefensammlers sowieso dauernd halbseitig gesperrt."

Bereits umgesetzte Maßnahmen sind zum Beispiel die Ausweisung eines kombinierten Rad-/Gehweges an der Brüsseler Allee und ein Schutzstreifen für Radfahrer an der Gerhard-Hauptmann-Straße. Kurzfristige Maßnahmen, die noch in diesem Jahr erfolgen sollen, werden die Rotmarkierungen von Radüberwegen und die Radfahrschleuse am Hoserkirchweg sein.

Mittelfristig bis zum kommenden Jahr sollen sichere Überleitungen von Radfahrern in die Fahrbahn der Bodelschwinghstraße geschaffen werden. Zu den langfristigen Maßnahmen ab 2018 gehört die Erneuerung und Verbreiterung des Rad-/Gehweges an der Boisheimer Straße.

Es gibt allerdings auch Vorschläge, die nicht umgesetzt werden können wie die Führung des Radverkehrs über private Flächen und Einrichtung eines kombinierten Rad-/Gehweges im zu schmalen Seitenraum wie auf der Schirick.

Jochen Häntsch, der weiterhin für seine radfahrenden Mitbürger tätig sein will, ist sicher: "Beatrice Kamper ist für uns ein wahrer Glücksfall. Sie hat Verständnis für unsere Anliegen." Doch er weiß auch, dass die Technische Beigeordnete mehr Personal und Geldmittel benötigt, um die Ziele des Arbeitskreises zu verwirklichen: mehr Sicherheit für Radfahrer, damit schließlich mehr Bürger das Auto durch das Fahrrad ersetzen. Nach Schluss der Informationsveranstaltung meldeten sich noch etliche Zuhörer, die weitere Vorschläge einbringen wollten.

INGRID FLOCKEN

(flo)
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