Viersen Mehr Schilder für Parkplätze am AKH

Viersen · Die Bauarbeiten rund um das Allgemeine Krankenhaus Viersen sind abgeschlossen, jetzt wird an der Parksituation gefeilt. Das Gutachten dazu aber ist alt. Die Technische Beigeordnete sagt: "Ein neues hat noch keinen Sinn"

 Rund um das AKH gibt es fast 400 Parkplätze - man muss nur wissen, wo.

Rund um das AKH gibt es fast 400 Parkplätze - man muss nur wissen, wo.

Foto: Google Maps

Die Erweiterungsarbeiten für den Umzug des St.-Cornelius-Hospitals in Dülken in das Allgemeine Krankenhaus (AKH) Viersen sind beendet, aber für einige der Anwohner ist die Belastung damit noch nicht vorbei. Eine 74-Jährige, die am Hoserkirchweg gegenüber wohnt, berichtet von Autofahrern, die sich nicht an die Verkehrsführung halten, Falschparkern und Rasern. "Uns wurde vor Jahren ein Verkehrskonzept versprochen", sagt sie. "Wo bleibt das?"

Beatrice Kamper, Technische Beigeordnete der Stadt Viersen, gibt zu: "Wir haben dort noch ein bisschen was offen." Doch dabei handele es sich mehr um ein Park- als ein Verkehrskonzept. An der bestehenden Verkehrsführung werde sich nichts ändern.

Der Hoserkirchweg darf zwischen Ärztehaus und Hüsgesweg nur nach Süden befahren werden. Lediglich der Bus verkehrt in beide Richtungen. Seit dem Umzug weist ein Schild an der Kreuzung zum Hüsgesweg auf diese Regelung hin, die laut Kamper seit Jahren besteht. Entlang des Hüsgeswegs wurden Parkplätze eingerichtet, zudem geht es von dort auf den großen Parkplatz hinter dem AKH. "Diesen Weg nimmt auch der Rettungswagen", sagt AKH-Geschäftsführer Kim-Holger Kreft. Die Stadt habe den Verkehr zwischen dem Willy-Brandt-Ring und dem Ärztehaus und damit dort halten wollen, wo die wenigsten Menschen wohnen, sagt Kamper. Wer aber am Ärztehaus vorbeifährt, darf wenden. Dort geht es bergab. "Die Autofahrer nutzen das zum Rasen", sagt die Anwohnerin. "Und an das Durchfahrtsverbot hält sich auch nicht jeder."

Die Stadt hat vor gut einem Jahr zuletzt die Geschwindigkeit in der Tempo-30-Zone gemessen. Der schnellste Fahrer sei mit 67 Kilometer pro Stunde erwischt worden, berichtet Kamper. Der Durchschnitt habe bei 36 km/h gelegen. Danach hatte die Stadt ein Dialogdisplay installiert, das den Fahrern ihre Geschwindigkeit anzeigt; erst an der Bushaltestelle, inzwischen auf Anregung der Anwohner auf Höhe der Kinderklinik. "Wir halten das Display für die richtige Lösung", sagt die Beigeordnete. Allerdings erfasst es nur die Autofahrer, die den Berg hoch fahren.

Um die Besucher des AKH besser zu den Parkplätzen zu leiten und damit gar nicht erst den Berg hochfahren zu lassen, sollen mit dem barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen am Ärztehaus in den kommenden Monaten die Verkehrsinsel am Ärztehaus verschmalert und die Verkehrsführung mit Markierungen verdeutlicht werden. "Bislang wirkt die Insel wie ein Kreisverkehr", sagt Kamper. Zudem sollen neue Schilder an der Insel auf die Parkplätze rechts und links hinweisen.

Doch auch da hakt es laut der Anwohnerin. In einem Gutachten, das 2007 verfasst und 2012 mit einem Gutachten zum Solferino-Carré zusammengeführt wurde, lag der Bedarf für die Erweiterung bei 395 Stellplätzen, 396 hat das AKH geschaffen. "Sie sind häufig voll", sagt aber die Anwohnerin. Dem widersprechen städtische Messungen aus dem August 2016. Demnach waren zu den gemessen Zeiten (9, 11, 14 oder 15 Uhr) etwa 15 bis 30 Stellplätze auf dem Gelände des AKH nicht belegt, am Ärztehaus zwei Drittel.

Doch das kann sich ändern: Denn "noch ist der Parkplatz hinter dem AKH nicht bewirtschaftet", sagt Kamper. Sobald die Schranken sich dort aber nur noch gegen ein Parkticket öffnen lassen, könnte es sein, dass Autofahrer auf andere Parkmöglichkeiten ausweichen. "Dann müssen wir noch mal gucken. Aber bis es so weit ist, hat eine neue Untersuchung keinen Sinn."

(RP)
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