Viersen Mehr Polizisten auf Weihnachtsmärkten

Viersen · Auch in Viersen verstärkt die Polizei die Präsenz rund um Weihnachtsbuden. Sie warnt vor Taschendieben.

 In Großstädten wie Düsseldorf patrouilliert die Polizei verstärkt auf Weihnachtsmärkten. Auch in Viersen will sie eine stärkere Präsenz zeigen. Beim verkaufsoffenen Sonntag zu dem wieder Menschenmassen erwartet werden, sind keine speziellen Sicherheitsvorkehrungen geplant.

In Großstädten wie Düsseldorf patrouilliert die Polizei verstärkt auf Weihnachtsmärkten. Auch in Viersen will sie eine stärkere Präsenz zeigen. Beim verkaufsoffenen Sonntag zu dem wieder Menschenmassen erwartet werden, sind keine speziellen Sicherheitsvorkehrungen geplant.

Foto: Andreas Endermann

Auch in Viersen reagiert die Polizei auf den tödlichen IS-Terror in Paris und auf die drohende Gefahr weiterer Anschläge. "Wir zeigen verstärkt Präsenz bei Weihnachtsmärkten", erklärt Harald Moyses von der Kreispolizeibehörde Viersen auf Anfrage unserer Redaktion.

Insbesondere Weihnachtsmärkte in Großstädten wie Köln und Düsseldorf sollen nach Anordnung von NRW-Innenminister Ralf Jäger stärker in den Blick der Polizei genommen werden. Doch auch die kleineren Märkte - als Anziehungspunkt für viele Menschen und als Veranstaltungen mit einem christlichen Hintergrund - stehen unter besonderer Beobachtung, wie die "Direktion Gefahrenabwehr" der nordrhein-westfälischen Polizei entschieden hat. "Die Direktion reagiert auf aktuelle Ereignisse und stimmt die Einsätze darauf ab", sagt Moyses. Als Beispiel nennt er die Einteilung von Polizisten bei Demonstrationen.

Für die 400 Kräfte der Kreispolizei Viersen bedeutet dies bei Weihnachtsmärkten: Sie sind dort stärker vertreten als im Vorjahr. Wie stark, das gibt Moyses nicht an. Aber: "Die Kollegen sind unauffällig vor Ort. Händler oder Bürger können sich bei Problemen an sie wenden." Handlungsanweisung für Weihnachtsmarktbeschicker wegen eines möglichen Terror-Angriffs habe es Moyses zufolge aber im Vorfeld nicht gegeben.

Beim Werbering "Viersen aktiv" laufen die Vorbereitungen für den morgigen verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt auf Hochtouren. Dazu werden hunderte Menschen erwartet. "Die Kunden kaufen jetzt ihre Weihnachtsgeschenke", sagt Hubert Rettler vom Vorstand der Händlergemeinschaft.

Aber Maßnahmen wegen einer drohenden Terror-Gefahr gehören nicht zu den Plänen, wie Jo Claassen, der Vorsitzende des Werberings, erklärte. "Wir erfüllen die Auflagen der Stadtverwaltung, sorgen für Fluchtwege und für Sanitäter", so Claassen. Auch Dülken wird zum Anziehungspunkt von zahlreichen Menschen: Dort ist heute und morgen der Weihnachtstreff im Schatten der Pfarrkirche St. Cornelius geöffnet. Zudem kann morgen von 13 bis 18 Uhr eingekauft werden.

Für den verkaufsoffenen Sonntag hat die Viersener Händlergemeinschaft keinen Securitydienst beauftragt. Anders als beim Martinsmarkt im November. Bei der zweitägigen Veranstaltung habe man laut Claassen diese Entscheidung bewusst getroffen. Zwei Mitarbeiter hätten nachts die aufgebauten Stände im Blick gehabt. Eine notwendige Maßnahme, denn immer wieder kommt es zu Diebstählen, etwa von Kabeln.

Diebstahl - insbesondere Taschendiebstahl - ist auch ein Stichwort für Harald Moyses. Er appelliert an die Weihnachtsmarktbesucher und Passanten, die durch die Einkaufsstraßen bummeln, wachsam zu sein. "Die Täter nutzen die Nähe vieler Menschen aus und können sich dort meist unauffällig bewegen." Auf Weihnachtsmärkten seien die Besucher oft entspannt, würden sich eher auf die Auslagen und den Geschenke-Kauf als auf potenzielle Diebe konzentrieren. Oft hätten sie zudem mehr Geld eingesteckt - und das wissen auch die Diebe. "Sie arbeiten in Gruppen: Einer lenkt das Opfer ab, der zweite greift nach der Geldbörse, der dritte oder auch vierte Helfer verschwindet damit in der Menge", so die Erfahrung des Polizisten.

Ablenkmanöver gibt es viele, etwa das Beschmieren von Kleidung mit Senf, das Anrempeln mit einem lauten "Entschuldigung" oder Geldwechseltricks. Wo das Geld sicher sei: "Im verdeckt getragenen Brustbeute", sagt Moyses. Frauen sollten ihre Handtaschen verschließen und nicht einfach über der Schulter hängen ("Ein Griff - und sie ist weggerissen"), sondern sie am Riemen diagonal über den Körper tragen.

(RP)
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