Viersen Marienlob auf vielfältige Weise

Viersen · Eine besinnliche Stunde boten Bernd Cuypers und Martina Garth in Süchteln

Zwar hat der Mai, der Monat der besonderen Marienverehrung, noch nicht begonnen, doch ein Marienlob ist jederzeit willkommen. So konnte sich Bernd Cuypers über guten Zuspruch zu dem von ihm initiierten Kirchenkonzert unter dem Titel "Salve Regina" freuen. Der Kantor an St. Clemens Süchteln eröffnete die besinnliche Stunde mit der "Aria tertia mit sechs Variationen" von Johann Pachelbel (1653-1706). Bereits in diesem anmutigen Werk wusste er die Klangfarbenvielfalt der Orgel fantasievoll zur Geltung zu bringen.

Das galt ebenso für die Fuge über den Hymnus "Ave Maris Stella" und das "Magnificat", zwei fesselnde Kompositionen von Jean Francoise Dandrieu (1682-1738). Marco Enrico Bossis (1861-1925) "Ave Maria" erzielte seine eindrückliche Wirkung nicht zuletzt durch stilgerechte klangliche Abstufungen, und im "Postlude Es-Dur op.113,1" des wenig bekannten Tonsetzers Edmondstoune Duncan (1866-1920) konnten die Zuhörer das volle Orgelwerk bewundern.

Seiner Solistin, der in Aachen geborenen Sängerin Martina Garth, war Cuypers ein aufmerksamer und einfühlsamer Begleiter. Martina Garth erfreute ihr Publikum mit ihrem angenehm dunkel timbrierten, gut durchgebildeten Sopran mit sicherer Höhe und reicher Differenzierung, dem glücklicherweise auch Pianokultur nicht fremd war. Leider ließ die Intonation zuweilen Wünsche offen - vielleicht hatte die Solistin an ihrem Standort auf der Empore Schwierigkeiten, sich an der Orgel zu orientieren. Makellos gelangen ihr "Dem Schutzengel" von Johannes Brahms, "Schaff's mit mir Gott nach deinem Willen" von Johann Sebastian Bach, Robert Schumanns "Kinderwacht" sowie "Salve Regina" von Giacomo Puccini und das "Ave Maria" der Desdemona (aus der Oper "Otello" von Giuseppe Verdi). Die letztgenannten opulenten, spätromantischen Werke schienen ihrer volumenreichen Stimme, die mühelos den großen Kirchenraum füllte, besonders entgegenzukommen.

Als guter Einfall erwies sich die abschließende Liedkantate über "Gegrüßet seist du, Königin", bei der die aufmerksamen Zuhörer, die am Schluss ausdauernd applaudierten, bei zwei Liedstrophen zum Mitsingen eingeladen waren.

(oeh)
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