Viersen LVR verkauft Drittel des Klinik-Geländes

Viersen · Wohnraum, Gewerbe und Parkanlage sollen auf dem 16,5 Hektar großen Gelände des LVR entstehen. Wenn der Stadtentwicklungsausschuss morgen den "Rahmenplan LVR-Klinik" beschließt, kann der Verkauf beginnen

 Das schöne alte LVR-Verwaltungsgebäude.

Das schöne alte LVR-Verwaltungsgebäude.

Foto: Busch

An der Pforte zur LVR-Klinik an der Lindenallee sollen Wohnhäuser gebaut werden. Die Gebäude an der Waldsiedlung "Am Sträßchen" könnten bald ebenfalls für Wohnraum genutzt werden. Die Villen entlang der Johannisstraße werden verkauft. Das Johannistal soll historischer Waldpark und das innere südliche Klinikgelände Grünfläche bleiben.

Das ist die Marschrichtung, die der "Rahmenplan LVR-Klinik" vorgibt. Morgen steht er im Ausschuss für Stadtentwicklung zur Diskussion. Sollte er so beschlossen werden, steht das Konzept für die Überplanung des 16,5 Hektar großen und denkmalgeschützten Geländes, das die LVR-Kliniken nicht mehr nutzen und verkaufen wollen. "Der Beschluss wäre dann praktisch der Startschuss für die konkrete Vermarktung", sagt Kristina Ohrem, Leiterin der Bauleitplanung bei der Stadt Viersen.

 Das denkmalgeschützte Haus 12 ist seit zehn Jahren nicht genutzt.

Das denkmalgeschützte Haus 12 ist seit zehn Jahren nicht genutzt.

Foto: LVR

Der südliche Teil des Süchtelner LVR-Geländes umfasst den Bereich entlang der Johannisstraße und des Johannistals. "Das ist etwa ein Drittel der gesamten jetzigen LVR-Fläche", sagt Ohrem. Eigentümer ist der Landschaftsverband. Die Stadt ist als Bauaufsichts- und Denkmalschutzbehörde an der Planung beteiligt.

Die Rahmenplanung für die 16,5 Hektar große Fläche hat im Jahr 2012 begonnen. Zu dem Zeitpunkt stand für den LVR fest, dass er Gebäude und Grünanlagen im südlichen Teil nicht mehr braucht und schlussendlich verkaufen möchte. Hintergrund ist nach Informationen unserer Redaktion ein Investitionsplan des Landschaftsverbands, demzufolge jede Klinik rund fünf Prozent der Gelder selbst einbringen soll.

 Die LVR-Klinik braucht den südlichen Teil des LVR-Geländes nicht mehr. Er soll neu genutzt und verkauft werden.

Die LVR-Klinik braucht den südlichen Teil des LVR-Geländes nicht mehr. Er soll neu genutzt und verkauft werden.

Foto: Stadt Viersen

Seit 2012 hat der LVR nun gemeinsam mit der Stadt Viersen sowie mit Denkmalpflegern, Verkehrs- und Stadtplanern ein Konzept erarbeitet. Wichtig war dabei, die Veränderungen "nur im denkmalverträglichen Maße unter Fortschreibung der historischen Prinzipien" zu planen. Das ist inzwischen geschehen.

"Auf dem Gelände der LVR-Klinik selbst wird nicht neu gebaut. Neue Wohnraumbebauung ist nur an der Lindenallee vorgesehen", sagt Ohrem. Da Wohnraum in Süchteln knapp ist, sei dies eine wertvolle und noch dazu zentrumsnahe Reservefläche. An der Johannisstraße sollen noch kleine Häuser zwischen die großen denkmalgeschützten Gebäude bebaut werden.

Nur Bausünden aus den 1960-er Jahren wie etwa das Schwesternwohnheim und das alte Bettenhaus würden abgerissen, so Ohrem. Auch Haus 6 droht der Abriss, wenn es irgendwann nicht mehr als Flüchtlingsunterkunft gebraucht wird.

Grundsätzlich sollen alle schönen alten und denkmalgeschützten Häuser erhalten bleiben ebenso wie die Parkanlagen mit dem alten Baumbestand. Dafür will die Stadt nach dem Beschluss des Rahmenplans eine Gestaltungsfibel erstellen. Darin wird festgehalten, was und wie neue Eigentümer die denkmalgeschützten Häuser verändern dürfen, um den Gesamtcharakter des Parks zu erhalten. Für die kleinen Häuser an der Johannisstraße soll ein "Musterhaus" geplant werden.

(RP)
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