Niederkrüchten Lärmschutz: nichts bewegt sich

Niederkrüchten · Nach wie vor klagen Bürger im Elmpter Westen über massiven Verkehrslärm seit Eröffnung der A 52. Lärmschutzmessungen und ein Tempolimit sind beantragt – doch bis Anfang 2010 wird sich wohl nichts tun.

Nach wie vor klagen Bürger im Elmpter Westen über massiven Verkehrslärm seit Eröffnung der A 52. Lärmschutzmessungen und ein Tempolimit sind beantragt — doch bis Anfang 2010 wird sich wohl nichts tun.

Der Landesbetrieb Straßenbau mauert, der Petitionsausschuss des Landtags hat sich vertagt, und die Bezirksregierung meldet sich nicht: Die Forderung des Gemeinderates und von Anwohnern im Elmpter Westen zur Verbesserung des Lärmschutzes an der A 52 gerät zur Hängepartie. Die Politiker und viele Bürger waren nach der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses nicht viel schlauer.

Im Petitionsausschuss vertagt

Derzeit wartet alles auf den Petitionsausschuss. Den hat Dieter Brenner angerufen. Er wohnt in der Sektion Op dem Felde, gleich neben der Lärmschutzwand — und leidet wie zahlreiche Nachbarn unter massivem Verkehrslärm.

Schon beim Landesbetrieb Straßenbau hat er in einem Brief eine Geschwindigkeitsbegrenzung und Verbesserungen beim Lärmschutz gefordert. Weil er dort nicht weiterkam, hat er sich an den Petitionsausschuss des Landtags gewandt.

Der hat das Thema am 5. November auf der Tagesordnung gehabt, dann aber vertagt, weil noch Informationen vom Landesverkehrsministerium nachzureichen waren, teilte Johannes Wahlenberg (CDU), Vorsitzender des Planungsausschusses, mit. Vermutlich Anfang des kommenden Jahres werde sich der Petitionsausschuss wieder mit dem Thema befassen.

Der Landesbetrieb Straßenbau übt sich derweil in einer "Hinhaltetaktik", wie Bürgermeister Herbert Winzen kritisierte. Dem Petitionsausschuss wolle man nicht vorgreifen, lässt die Behörde in einem Brief an die Gemeindeverwaltung wissen.

Darüber hinaus teilt der Landesbetrieb schon mal prophylaktisch mit, dass er für eine Geschwindigkeitsbegrenzung nicht zuständig sei und dass die von der Gemeinde geforderten Lärmmessungen "im Regelfall keine aussagekräftigen Vergleichswerte" brächten.

Die Kritik der Gemeinde, die Lärmschutzwand erreiche nicht durchgängig die Höhe von 10,50 Meter über die Autobahn-Gradiente, weist die Behörde ebenfalls zurück: Die Lärmschutzwand sei genau nach Planfeststellungsbeschluss gebaut worden.

Für eine eventuelle Geschwindigkeitsbegrenzung ist in der Tat nicht der Landesbetrieb, sondern die Bezirksregierung zuständig. Die hat auch ein entsprechendes Schreiben der Gemeinde vorliegen, aber noch nicht geantwortet.

Der Planungsausschuss beschloss, zunächst die Entscheidung des Petitionsausschusses abzuwarten. Sollte hier kein Beschluss für ein Lärmgutachten fallen, wird die Gemeinde selbst aktiv werden, kündigte Winzen an. Der Landesbetrieb Straßenbau scheint dem sehr gelassen entgegenzusehen.

Baurat Olaf Steinbicker hat in einem Arbeitsgespräch von einem Vertreter des Landesbetriebs zu hören bekommen, dass "schon wesentlich größere Städte versucht" hätten, den Landesbetrieb zu Messungen zu bewegen.

(RP)
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