Viersen Lärmschutz für Dülken

Viersen · Die Gabionenwand als Schallschutz für die Mevissenstraße kommt. "Es ist vollkommen klar, dass wir als Stadt das Projekt unterstützen", sagt Viersens Bürgermeister Günter Thönnessen. Auch die Bahn sitzt mit im Boot.

Die Anwohner der Mevissenstraße im Schatten des Dülkener Bahnhofs atmen auf. Seit Jahren leiden die Bürger dort unter dem Lärm der stark befahrenen Bahnstrecke Venlo-Köln. Beharrlich bemühte sich die Initiative "Bürger gegen Bahnlärm" bei Politik, Stadtverwaltung und Bundesbahn um eine Lösung. Immer wieder preschte Vorsitzender Jürgen Tenhagen vor, selbst der Petitionsausschuss des Landtags besuchte die Dülkener Bürger vor Ort, setzte sich mit der Problematik auseinander. Stets forderte Tenhagen die Steinwand, welche den Lärm der Züge mindern soll. Über Jahre mit an seiner Seite: CDU-Bundestagsabgeordneter Uwe Schummer. Beharrlich setzte sich der Christdemokrat immer wieder für die Menschen in Viersen ein. Er öffnete für die Stadtspitze Türen beim Bundesverkehrsministerium und bei der Deutschen Bahn AG. "Es gab Rückschläge, doch wir lassen uns nicht beirren. Wir machen weiter", so Tenhagen immer wieder.

Mit Erfolg: Restmittel aus dem Konjunkturpaket II des Bundes machen das Projekt jetzt möglich. Mit 500 000 Euro wird nun die "Erprobung einer Einfriedung in Gabionentechnik mit Lärmminderung" in Dülken umgesetzt. "Wie die DB Netz mitgeteilt hat, ist die Finanzierung gesichert", erklärte Bürgermeister Thönnessen. Die Viersener Verwaltung geht davon aus, dass das Projekt noch in diesem Jahr fertiggestellt wird. Entscheidend für die richtige Schallschutzwirkung ist, wie die etwa einen Meter breite und mehrere hundert Meter lange Gabionenwand befüllt wird. Mit den möglichen Folgekosten müssen sich die Fachausschüsse des Rates noch beschäftigen.

In Dülken liegt ein besonderes Problem der Bahnstrecke von Viersen in Richtung Kaldenkirchen. Dort endet aus der Kreisstadt kommend der zweigleisige Ausbau, es geht auf einem Gleis weiter in Richtung Venlo. Die Konsequenz: Zahlreiche Züge müssen parallel zur Mevissenstraße abbremsen, entgegenkommende Züge durchlassen und dann wieder anfahren. Gleichzeitig ist der Bahnverkehr dort in den vergangenen Jahren stark angewachsen. Täglich rollen mindestens 80 Güterzüge mit teilweise mehr als 40 Waggons nur wenige Meter an den Häusern vorbei, dazu kommt stündlich aus jeder Richtung ein Personenzug. "Die Personenzüge sind nicht die Krachmacher. Vor allem die neue Eurobahn ist fast nicht zu hören. Bei bei den Güterzügen ist das anders", hat Tenhagen jedoch stets betont.

(RP)
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