Viersen Kreis Viersen kontrolliert Mars-Rückrufaktion

Viersen · Am Viersener Standort des Süßwarenherstellers werden die Retouren gesammelt und anschließend vernichtet.

Der Süßwarenhersteller Mars hat am vergangenen Dienstag eine der größten Rückruf-Aktionen in seiner Geschichte gestartet. Auch gestern machte das Unternehmen noch keine Angaben dazu, wie hoch der Verlust vermutlich ausfallen wird. Eine Charge, die innerhalb von vier Wochen im niederländischen Werk in Veghel produziert wurde, ist betroffen. Eine Kundin hatte in einem "Snickers Mini" auf ein kleines Kunststoff-Teil gebissen und sich beschwert.

Diese Rückruf-Aktion der Firma Mars beschert dem Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Kreises Viersen erheblichen Mehraufwand. Die Kontrolleure sind nicht nur in Supermärkten, Lebensmittelgeschäften, Büdchen oder Tankstellen unterwegs, sie begleiten und koordinieren auch den Rückruf in Deutschland mit.

Mars Chocolate in Viersen ist der deutsche Produktionsstandort von Schokoriegeln (Balisto, Twix und teilweise Celebrations), von hier aus werden auch alle Schokoladenprodukte des Unternehmens aus dem Ausland vermarktet. Zurückgerufen werden Mars, Snickers, Milky Way und Celebrations, die alle in den Niederlanden produziert werden.

"In Deutschland ist der Kreis Viersen die zuständige Überwachungsbehörde", erklärte Helmut Theißen, der am Dienstagabend bereits den Verbraucherschutz-Ausschuss des Kreistags informierte. Das Unternehmen sei, auch wenn die Rückrufaktion freiwillig geschehe, gesetzlich verpflichtet, den Kreis zeitnah zu informieren. "Wir begleiten und beurteilen nun, ob die Maßnahmen bei Mars reichen", so Theißen. Verlassen könne sich das Amt aber auch nur auf Informationen aus den Niederlanden, die über eine EU-Schnellmeldung weitergeleitet wurden.

Die Lebensmittelkontrolleure des Kreises erhalten Listen der Produkte, die zurückgegeben werden und begleiten das gesamte Verfahren. Mars zieht die Retouren in Viersen zusammen, sie werden dort in separaten und gesicherten Räumen gelagert, um anschließend vernichtet zu werden. Die Frage, wie viele Retouren erwartet werden, beantwortet das Unternehmen gestern nicht.

Der Kreis meldet seine Erkenntnisse dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (Lanuv). Wie lange die Rückruf-Aktion dauern wird, ist nach Theißens Angaben nicht abzusehen. "Das kann noch einige Wochen dauern", sagte er.

(lp/busch-)
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