Kreis Viersen Kreis hat kaum Schulformwechsler

Kreis Viersen · Die Zahl der Schulformwechsler in NRW ist gestiegen — im Kreis Viersen bewegt sie sich seit Jahren auf einem niedrigen Niveau

 Viele Eltern wollen für ihre Kinder nur die beste Schulbildung und melden sie deshalb am Gymnasium an - ungeachtet der Schulformempfehlung.

Viele Eltern wollen für ihre Kinder nur die beste Schulbildung und melden sie deshalb am Gymnasium an - ungeachtet der Schulformempfehlung.

Foto: dpa

Während die Zahl der Schüler in Nordrhein-Westfalen, die nach der sechsten Klasse das Gymnasium verlassen, in den vergangenen fünf Jahren deutlich gestiegen ist, bewegt sich die Quote im Kreis Viersen auf einem niedrigen Niveau. Die Bezirksregierung Düsseldorf sieht vor allem die Eltern in der Verantwortung.

2016 wechselten nach Angaben des Schulministeriums 2773 Jungen und Mädchen nach Klasse 6 in eine andere Schulform, meist an die Realschulen. Das waren 27 Prozent mehr als fünf Jahre zuvor. Im Kreis Viersen waren das im gleichen Zeitraum jeweils zwei Schüler in Brüggen und Nettetal sowie einer in Niederkrüchten und 15 in der Stadt Viersen. Diese Zahlen seien "ganz normal", sagt eine Sprecherin der zuständigen Bezirksregierung Düsseldorf. Seit der Abschaffung des verbindlichen Grundschulgutachtens 2010 durch die rot-grüne Landesregierung entscheiden die Eltern, welche Schule ihr Kind besucht.

Auch in den vergangenen Jahren bewegten sich die Zahlen im Kreis Viersen auf einem niedrigen Niveau. In Brüggen gab es 2006 keinen, 2011 drei, die nach der siebten Klasse und vier, die nach der achten Klasse auf die Gesamtschule wechselten. In Nettetal war die Zahl 2006 allerdings höher: 13 Schüler wechselten damals vom Gymnasium auf die Realschule, 2011 waren es drei.

Niederkrüchten hatte vor elf Jahren keine Schulformwechsler nach der sechsten Klasse, 2011 waren es drei. In Schwalmtal wechselte 2006 ein Schüler zur siebten Klasse auf die Realschule. In Viersen lag die Zahl der Wechsler 2006 bei sechs und 2011 bei zehn.

Einen Grund für die Entwicklung der Abgängerquote könne man nicht nennen, sagt die Sprecherin der Bezirksregierung. "Es gab zumindest weder eine Gesetzes- noch Lehrplanänderung oder Ähnliches", sagt sie. "Ich sehe die Eltern in der Verantwortung. Sie müssen die passende Schulform wählen, sonst quält man sich als Kind."

(RP)
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