Kreis Viersen Kreis befragt Bürger zu ihrem Fahrverhalten

Kreis Viersen · In den nächsten Tagen bekommen 11.600 Haushalte im Kreis Viersen Post. Sie werden zu ihrem Verkehrsverhalten befragt. Die Ergebnisse der Befragung sollen in die künftige Verkehrsplanung einfließen

Mit welchen Verkehrsmitteln erreichen Sie ihren Arbeitsplatz? Wie kommen Ihre Kinder zur Schule? Wie bewerten Sie das Angebot von Bussen und Bahnen? Was muss Ihrer Meinung nach getan werden, damit Radfahren noch sicherer und attraktiver wird? Solche und ähnliche Fragen sind auf einem Fragebogen zu finden, der ab heute an insgesamt 11.600 Haushalte im gesamten Kreisgebiet verschickt wird. Der Kreis Viersen hat eine Studie zum Verkehrsverhalten der Bürger in der Region in Auftrag gegeben. Besonders beteiligt an der Umfrage ist die Stadt Kempen. Kreis und Stadt sind Mitglieder in der Arbeitsgemeinschaft fuß- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise (kurz: AGFS) in NRW. Deshalb gab es Landeszuschüsse in Höhe von 70 Prozent für die knapp 100.000 Euro teure Studie.

Die Befragung läuft auf freiwilliger Basis. Die angeschriebenen Haushalte wurden anhand von Daten der örtlichen Meldeämter per Zufallsprinzip ausgesucht. Der Datenschutz sei in jedem Fall gewahrt, betonte gestern der Technische Dezernent des Kreises Viersen, Andreas Budde, bei der Vorstellung des Projektes im Viersener Kreishaus. Kreis und Stadt haben sich für die Studie externe Unterstützung geholt. Die Befragung mit Auswertung wird von dem Fachbüro "Planersocietät" aus Dortmund vorgenommen.

Das Unternehmen hat bereits mehrere solche Studien - etwa für Kreise im Münsterland - erarbeitet. Von daher basiert der Fragebogen auch auf den Erfahrungen, die dort gesammelt wurden. Wie Michael Frehn, Geschäftsführer der "Planersocietät", gestern betonte, können sich alle angeschriebenen Teilnehmer wahlweise postalisch, telefonisch oder online beteiligen. Frehn rechnet mit einer Rücklaufquote von 15 bis 20 Prozent.

Teil der Befragung ist beispielsweise ein Wegeprotokoll, bei dem die Teilnehmer für einen bestimmten Wochentag im September die Nutzung von Verkehrsmitteln nennen. Dabei soll auch angegeben werden, zu welchen Uhrzeiten und Zwecken die Verkehrsmittel benutzt wurden. Für die 1000 Bürger in Kempen, die für die Befragung per Zufallsprinzip ausgesucht wurden, gibt es noch einen Fragebogen zum Thema Radverkehr.

Kreis Viersen und Stadt Kempen erhoffen sich von der Studie, deren Ergebnisse Anfang 2017 vorliegen sollen, wesentliche Erkenntnisse für die künftige Verkehrsplanung, etwa für den Nahverkehrsplan des Kreises, der derzeit aktualisiert wird, oder für Radverkehrs- und Klimaschutzkonzepte sowie für künftige Verkehrsmodelle, die derzeit im Kreis Viersen noch keine Rolle spielen. Hier können Antworten zum Interesse an neuen Mobilitätsangeboten wie Car-Sharing wichtige Erkenntnisse liefern.

(RP)
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