Brüggen Klimaschutz, Denkmalschutz oder beides?

Brüggen · Viele Dachflächen im historischen Brüggener Ortskern eignen sich für Solaranlagen. Doch der Denkmalschutz muss auch berücksichtigt werden. Die Bauvorschriften sollen nun überprüft werden.

 Viele Dächer im Brüggener Ortskern wären für eine Solaranlage gut geeignet. Das geht aus dem Solarkataster für die Gemeinde hervor.

Viele Dächer im Brüggener Ortskern wären für eine Solaranlage gut geeignet. Das geht aus dem Solarkataster für die Gemeinde hervor.

Foto: Busch

Im Klimaschutzkonzept der Burggemeinde ist verankert, dass der Ausbau von regenerativen Energien zur Reduzierung von CO2-Emissionen beitragen soll. Dem Solarkataster der Gemeinde zufolge eignet sich auch eine Vielzahl von Dachflächen im historischen Ortskern von Brüggen zur Nutzung von Sonnenenergie. Allerdings stehen Satzungsfestlegungen über örtliche Bauvorschriften der Errichtung von Photovoltaik- und Solaranlagen entgegen. Daher soll die Gestaltungssatzung um Regelungen zur Zulässigkeit von Photovoltaik- und Solaranlagen ergänzt werden.

Momentan ist auf den in die Denkmalliste der Gemeinde eingetragenen Baudenkmälern die Errichtung von Photovoltaik- und Solaranlagen aufgrund der Eingriffe in die Denkmalsubstanz in der Regel nicht erlaubnisfähig. Selbst für ein Nachbardach könnte es aufgrund einer Beeinträchtigung des historischen Erscheinungsbildes dazu führen, dass ein Solardach nicht errichtet werden darf. Nun hatte die Gemeindeverwaltung dem Bauausschuss vorgeschlagen, eine Änderung der örtlichen Bauvorschriften zu prüfen. Dabei sollen die Belange des Klimaschutzes und denkmalpflegerische Gesichtspunkte berücksichtigt werden. Mit dem Amt für Denkmalpflege des Landschaftsverband Rheinland und der Oberen Denkmalbehörde beim Kreis Viersen müssen mögliche Satzungsänderungen abgestimmt werden. "In einer Gestaltungssatzung müssen wir klare Regelungen treffen, das sollte man nicht über Einzelfallregelungen machen. Es gäbe auch denkmalverträgliche Lösungen, die aber teuer sind", riet Bauverwaltungsleiter Dieter Dresen. "Man muss irgendwo auch die Wirtschaftlichkeit sehen." Einstimmig beauftragte daraufhin der Bauausschuss die Verwaltung, einen Satzungsänderungsentwurf mit den Behörden abzustimmen.

(bigi)
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