Viersen und Kevelaer Drei Tonnen Marihuana geschmuggelt: Vier Männer verurteilt

Hagen · Vier Angeklagte, die wegen des Schmuggels von drei Tonnen Marihuana vor Gericht standen, sind jetzt zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Darunter sind zwei Unternehmer aus Viersen und Kevelaer. Die geschmuggelten Drogen hatten einen Straßenverkaufswert von 30 Millionen Euro.

Drei Tonnen Marihuana entdeckt
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Foto: Zoll Essen

Alle vier Angeklagten wurden vor dem Landgericht in Hagen wegen des bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge schuldig gesprochen.

Ein 46-jähriger Niederländer wurde zu neun Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt, für einen zweiten Niederländer (67) gab es acht Jahre und sechs Monate Haft. Ein 52-jährige Unternehmer aus Viersen wurde zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Er legte Berufung gegen das Urteil ein. Ein 50-jährige Unternehmer aus Kevelaer wurde zu fünf Jahren und neun Monaten verurteilt.

Die beiden Niederländer befanden sich bereits seit ihrer Festnahme in Untersuchungshaft und sind nun im geschlossenen Vollzug, den beiden deutschen Tätern steht der Haftantritt bevor.

Die Vorgeschichte: Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hagen ermittelte das Zollfahndungsamt Essen gegen eine deutsch-niederländischen Tätergruppe wegen des Verdachts der illegalen Einfuhr von Betäubungsmitteln und Grundstoffen sowie der Herstellung synthetischer Drogen.

Am 5. Dezember 2014 wurde durch Beamte des Zollfahndungsamtes Essen in Zusammenarbeit mit belgischen Zollbehörden im Hafen von Antwerpen ein Schiffscontainer sichergestellt, in dem sich mehr als drei Tonnen Marihuana befanden. Das Rauschgift war in einer Ladung Palmkernschalen aus Ghana versteckt. Das Marihuana, das sich vakuumverpackt in 450 verschweißten Säcken zusammen mit losen Palmkernschalen befand, hätte in Deutschland einen Straßenverkaufswert von rund 30 Millionen Euro gehabt, teilte der Zoll in Essen mit.

Die Täter bedienten sich für ihre illegalen Geschäfte bestehender Firmen oder gründeten Tarnfirmen, welche den Drogeneinfuhren einen legalen Anstrich verleihen sollten. Auf diese Weise wurden die Drogen insbesondere auf dem Seeweg aus Afrika und Asien nach Europa eingeführt, wobei auch Verbindungen nach Süd- und Mittelamerika bestanden.

(csr)
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