Der Ortsvereinsvorsitzende Marco Kuhn sah Grund zum Optimismus, denn die Schwalmtaler SPD habe gerade in der Zeit der im Bund und im Land verlorenen Wahlen einen starken Zuwachs, vor allem von jungen Leuten, verzeichnen können. "Für mich kam keine andere Partei in Frage", erläuterte der 18-jährige Philipp Lourenco. Er gehört zu einer Gruppe junger Menschen, die gerade einen neuen Juso-Ortsverband gründen. Seit vielen Jahren hatte es die Jugendorganisation der 16- bis 35-Jährigen in Schwalmtal nicht mehr gegeben. Seit der vergangenen Woche, so berichtete Lourenco, habe der Juso-Kreisverband grünes Licht zur Gründung gegeben. Entstehen soll ein "Ortsverband Westkreis" für junge Menschen aus Brüggen, Schwalmtal und Niederkrüchten. Viele von ihnen, so Lourenco, fühlten sich von der Politik und den Politikern nicht mehr ernst genommen. Die Jusos wollen antreten, um "ihnen eine Stimme zu geben". Als Probleme der jungen Leute nannte er: Der Westkreis müsse attraktiver für sie werden. Viele Angebote, für die sie sich interessierten, seien weit weg und schwierig zu erreichen, weil viele Radwege marode und die Busverbindungen gerade in den Randgebieten nur unzureichend seien.

Bundestagsabgeordneter Udo Schiefner stand Rede und Antwort. Im Kreis Viersen habe die SPD über dem Bundestrend gelegen. Das sei kein Grund, um zufrieden zu sein. Jetzt müsse man Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen. "Ich denke, die Menschen haben unsere Botschaften gehört - sie haben sie uns aber nicht mehr geglaubt", so Schiefner.