Viersen Jrön-Wette Jonges lassen Narren durchdrehen

Viersen · Die Sitzung begann mit etwas Unmut, weil das Ordnungsamt auf Fluchtwege bestanden hatte und darum Sitzplätze wegfielen. Das tat der Stimmung dann aber im Laufe des Abends keinen Abbruch.

 Der Comedian Martin Schopps trat als närrischer Lehrer im evangelischen Gemeindehaus auf.

Der Comedian Martin Schopps trat als närrischer Lehrer im evangelischen Gemeindehaus auf.

Foto: Busch

Sitzungspräsident Dr. Günter Weinforth mit der Narrenpritsche in der Hand und dem Co-Moderatoren Roman Schulz an seiner Seite wünschte bei der närrischen Sitzung seiner KG Jrön-Wette Jonges im evangelischen Gemeindehaus auf plattdeutsch ein glückseliges Neues Jahr. "Sie können ihren Nachfahren einmal erzählen, sie wären die ersten in der Viersener Session gewesen, die so früh zur Sitzung gingen."

Und doch gab es Unmut bei seiner Gesellschaft: Das Ordnungsamt der Stadt Viersen hatte kurzfristig die Jrön-Wette-Jonges angewiesen, im Saal Fluchtwege zu schaffen. Dadurch fielen viele bereits verkaufte Sitzplätze weg. Ihnen kamen ihre Gäste wie die Prinzengarde der Narrenherrlichkeit Viersen und das FKV Viersen entgegen, die auf Sitzplätze verzichteten oder abwechselnd Platz nahmen. Das tat dann aber der Stimmung keinen Abbruch. Sie stieg insbesondere schon durch den Überraschungsgast - der Stimmungsband "die Coellner". Die trat für die verhinderten "Cölln-Girls" an.

Prinz Edi I. (Tusch), Ehrensenator der Jrön-Wette-Jonges, eröffnete beim König der Verse und Reime, Dr. Günter Weinforth, offiziell den Viersener Saalkarneval. Das bestätigten die Blauen Jungs Köln mit ihren hinreißenden Tänzerinnen. Mit ihren Darbietungen kamen sie fast bis an die obere Saaldecke: "Noch nie hat uns ein Sitzungspräsident so in den Himmel gehoben." Aus der Reihe seines Gefolges (durch Markus Steinhäuser mit edler Geburtstagskrone) erhielt Edi I. ein Schwert, wie es für einen Prinzen geziemt. "Mit diesem Schwert ziehe ich durch die Session und Dülken und verteidige damit meine Prinzessin Dany", sagte Edi I. schmunzelnd. Viersens Senatspräsident Frank Schiffers erinnerte an das Sessionsmotto "Viersche - ne Jecke Rummelplatz": "Der Rummelplatz ist da, wo ihr euch entspannt. Das werden wir jetzt noch fünf Wochen mit euch machen." Die KG Jrön-Wette-Jonges kürte ihn zu ihrem Ehrensenator. Er machte aus seinen Lieblingsfarben "Jrön-Wette" und schwarz als Moderator und Stadionguide bei Borussia Mönchengladbach keinen Hehl.

Die Laudatio auf den Viersener Senatspräsidenten hielt sein Vorgänger Christoph Hölters, der seinen Lebenslauf im zivilen und karnevalistischen Leben umfangreich aufzeichnete. Auf ihr Funkenmariechen Marina Willems waren die Jrön-Wette Jonges besonders stolz. Als preisgekrönte Stewardess Marina verwandelte die 26-Jährige den gut gelaunten Saal in einen Flieger. Die "fliegende Holländerin" bezog das Publikum in ihre Späße mit ein. Im Programm waren auch Martin Schopps als närrischer Lehrer, die drei Colonias, Klaus & Willi und die Stimmungsband "de Boore", die mit hohen Drehzahlen das närrische Volk auf Touren brachten.

(off)
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