Kreis Viersen In vier Wochen haben Bürger die Wahl

Kreis Viersen · In allen neun Kommunen werden der Kreistag und die Stadt- oder Gemeinderäte neu gewählt. Sechs Bürgermeister stehen zur Wahl.

Landrat Peter Ottmann kann sich auf seine Aufgabe als Kreiswahlleiter konzentrieren. Sein Amt steht am Sonntag, 25. Mai, nicht zur Wahl. Offen ist, welche Kräfteverhältnisse demnächst im Kreistag herrschen. Die CDU holt regelmäßig alle Wahlbezirke, das ist aber keine Garantie für die absolute Mehrheit. Sie geht sie mit einer verjüngten Mannschaft in den Wahlkampf, den sie wieder als stärkste politische Kraft bestehen wird. Die Macht wird sie sich wohl mit anderen teilen müssen.

Knapp 300 000 Einwohner zählt der Kreis Viersen, davon sind 248 000 wahlberechtigt. Die stärkste politische Kraft ist überall die CDU, aber von absoluten Mehrheiten im Kreishaus und in den neun Rathäusern ist sie häufig entfernt. Im Kreistag hat die Union konsequent alte Zöpfe abgeschnitten. "G 8" ist heute das Synonym für sachorientiertes Zusammenwirken von vier Parteien und Fraktionen: CDU, SPD, FDP und Grüne haben zueinander gefunden, ohne sich anderen unterzuordnen. Das Klima hat sich geändert, im Kreistag bleiben ideologisch unterfütterte Schauanträge meist aus. Das Ziel einer soliden Finanzpolitik, die fair mit den neun Städten und Gemeinden umgeht, ist die Klammer aller Partner.

Der Kreistag verkleinert sich

Doch jetzt kämpfen die Parteien kämpfen unabhängig voneinander um neue Mandate. Weil die Zahl der Einwohner im Kreis Viersen gesunken ist, verkleinert sich der Kreistag von 60 auf 54 Sitze. Es gibt nicht mehr 30, sondern nur 27 Wahlbezirke. Dafür wird die Zahl der Parteien und Gruppierungen größer: Es bewerben sich CDU, SPD, FDP, Grüne, die Linke, Freie Wähler (FW-KV), NPD, AfD und die Piraten.

In der Kreisstadt Viersen bleibt Bürgermeister Günter Thönnessen bis Herbst 2015 im Amt. Folglich wird nur der Stadtrat neu gewählt. Die CDU ist die führende Partei, ist aber von einer absoluten Mehrheit deutlich entfernt. Die Wählergemeinschaft FürVIE hat sich fest etabliert. Zur Wahl zugelassen sind außerdem SPD, Grüne, FDP, Die Linke und die NPD. Sie alle sind bereits im Rat vertreten.

In Nettetal hat Christian Wagner seine Amtszeit um ein Jahr verkürzt. Er will mit seiner CDU die Wahl gewinnen. Der 43-jährige Familienvater tritt zum dritten Mal an. Streitig machen ihm das Amt Udo Moter (SPD), Johannes Peters (FDP) und Hajo Siemes (WIN). In Nettetal gibt es seit 2009 sechs Fraktionen im Rat mit CDU, SPD, FDP, Grünen und den Wählergemeinschaften ABN und WIN. Erstmals kandidiert hier die AfD.

Die Schwalmtaler wählen für den verstorbenen Reinhold Schulz einen neuen Bürgermeister. Um das Amt bewerben sich Michael Pesch (CDU), Dr. Hermann-Josef Welters (SPD) und Jürgen Heinen (Grüne). Die Kräfteverhältnisse im Rat hatten sich 2009 dramatisch verschoben. Die CDU holte knapp die absolute Mehrheit, zweitstärkste Kraft wurden sensationell die Grünen vor SPD und FDP.

In Brüggen geht nach 25 Jahren die Ära Gerhard Gottwald zu Ende. Gleich fünf Kandidaten streben seine Nachfolge an: Frank Gellen (CDU), Udo Rosowski (SPD), Dietmar Brockes (FDP), Angelika Verkaar (Grüne) und Ralph Buchholz, nominiert von der Brachter UBW. Als sechste politische Kraft bewirbt sich die Alt-Brüggener AWB um Mandate. Mit Dietmar Brockes greift sogar ein Landtagsabgeordneter nach der Macht.

Bleibt Niederkrüchten, dort schöpft der parteilose Bürgermeister Herbert Winzen die Amtszeit bis 2015 aus. Um die Ratssitze bewerben sich CDU, SPD, FDP, Grüne und CWG. Mit zurzeit 15 von 37 Sitzen hat die Union zwar die größte Fraktion, aber keine alleinige Mehrheit.

(RP)
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