Brüggen In Brüggen sind die Wikinger los
Brüggen · Auf dem Burggelände hatten die Wikinger am Wochenende ihre Zelte aufgeschlagen. Für Familien mit Kindern gab es viel zu entdecken: Jungen und Mädchen ließen sich die alten Handwerkskünste erklären und übten Bogenschießen
Die siebenjährige Isabella hält ihr persönliches Lederarmband in der Hand. Gerade hat sie selbst mit einem Stempel Symbole ins Leder geklopft. "Ich hab da ganz fest mit einem Hammer draufgehauen", sagt das Mädchen. Auf dem Wikingermarkt an der Burg hat sie schon einiges ausprobiert und festgestellt: "Mir hat das Specksteinschleifen am meisten Spaß gemacht."
Erstmals hatten die Burggemeinde, das Museum Mensch und Jagd in der Burg, Gaby Wintraken, Leiterin des Jugendzentrums "Second Home", und die Wikinger-Kinderwerkstatt das Fest organisiert. Matthias Frese aus Lengerich war bereits beim Hubertusmarkt an der Burg mit seiner Wikinger-Kinderwerkstatt dabei. So entstand die Idee, einen eigenen Wikingermarkt zu veranstalten.
Das Gelände ist eingezäunt, am Burgtor achten die Organisatoren darauf, dass kein Kind ohne Eltern das Gelände verlässt. Die achtjährige Hannah findet es toll, mit Freunden über den Markt laufen zu können, ohne ständig unter der Aufsicht der Eltern zu sein. Vor den Zelten der Wikinger können Familien alte Handwerkskünste kennenlernen. Der sechsjährige Lars schnitzt seinen Namen in ein Holzbrettchen, der Vater hilft. "Richtig toll hier", sagt Lars. Andere Kinder bearbeiten Hörner, gießen Anhänger aus Zinn, versuchen sich im Bogenschießen, messen mit den Eltern beim Tauziehen ihre Kräfte und schleifen Speckstein. Der Erlös aus dem Specksteinschleifen ist für den Hamburger Verein "Dunkelziffer" bestimmt, der sich gegen den Missbrauch von Kindern einsetzt.
Sebastian Kass führt an einer Wipp-Drechselbank vor, wie's im frühen Mittelalter gedrechselt wurde. Birgit Menzel knüpft mit Kindern Armbänder. Vom Bogenschießen ist Lukas begeistert. Er hofft: "Nächstes Jahr bekomme ich auch einen Bogen, wenn ich zehn bin."