Viersen Hundebesitzer findet scharfe Weltkriegsgranate auf Acker

Viersen · Diesen Gassi-Gang wird ein Viersener so schnell nicht vergessen: Als er am Samstag, 23. Juli, gegen 13 Uhr mit seinem Hund an einem Acker unweit des Schanzwegs unterwegs war, fiel ihm ein Metallteil im Feld auf - bei näherem Hinsehen entpuppte es sich als eine Granate. Der Mann tat genauso das Richtige: Er ließ das potenziell gefährliche Teil im Boden, alarmierte Feuerwehr und Polizei.

Dieser Fund war ein Fall für Rainer Bisges, der Bereitschaftsdienst im Ordnungsamt Viersen hatte und in der Stadt auch zuständig ist für Kampfmittelräumung: "Ich bin direkt zum Fundort gefahren und habe die Experten informiert." Zwei Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Bezirksregierung Düsseldorf seien daraufhin mit einem Spezialfahrzeug angerückt und hätten die Granate geborgen. "Die Granate war scharf", sagt Bisges. Eine unmittelbare Detonation - etwa durch Drauftreten - hätte zwar kaum ausgelöst werden können. "Aber: Wer die Granate aufhebt, sie möglicherweise mit dem Sprengstoffkopf nach unten auf harten Boden fallen lässt - für den kann das schon die letzte Tat gewesen sein", warnt der Experte. Der Sprengsatz hätte sich im Kopf der 40 Zentimeter langen Granate befunden - bei einem starken Aufprall hätte er explodieren können.

Was die Experten über den Fund wissen: "Es war eine deutsche Granate aus dem Zweiten Weltkrieg", so Bisges. Ob sie dort bewusst eingesetzt oder verloren wurde, könne man heute nur schwer sagen. Allerdings: Der Acker liegt unweit der Bahnline, die Viersen mit Mönchengladbach verbindet. Diese war während des Krieges vielfach Ziel von Angriffen. In der Umgebung des Schanzweges habe es laut Bisges bisher weder Granaten- noch Bombenfunde gegeben.

Nach dem sicheren Abtransport wird die Granate eingeschmolzen - die Metalleteile werden anschließend wiederverwendet.

(busch)
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