Niederkrüchten Hören, wo die Bürger der Schuh drückt

Niederkrüchten · Bürgermeister Kalle Wassong möchte wissen, was Niederkrüchtenern fehlt. Den Bürgerdialog gibt es auch für Kinder und Jugendliche

 Bürgermeister Kalle Wassong will die Anregungen aller Bürger ins Rathaus mitnehmen - egal ob sie sieben Jahre, 17 Jahre oder 70 Jahre alt sind.

Bürgermeister Kalle Wassong will die Anregungen aller Bürger ins Rathaus mitnehmen - egal ob sie sieben Jahre, 17 Jahre oder 70 Jahre alt sind.

Foto: Busch

Die Straßenlaterne funktioniert nicht? In der Anliegerstraße wird immer gerast? Im Kindergarten fehlt ein tolles Spielgerät, im Park eine Bank für Senioren? Wenn Bürger solche oder ähnliche Anliegen haben, wenden sie sich an die Gemeindeverwaltung. Sie können einen Brief schicken, eine E-Mail senden oder anrufen. Und wer mit Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos) diskutieren möchte, kann beim Bürgerdialog Anregungen geben, Kritik üben oder Bedenken vortragen.

Wassong will von allen Niederkrüchtenern wissen, wo der Schuh drückt. Dafür hat er den Bürgerdialog eingerichtet. An wechselnden Orten im Gemeindegebiet steht er für Gespräche mit Bürgern zur Verfügung. Und damit nicht nur die Erwachsenen sagen, was sie sich wünschen und was sie stört, bietet Wassong auch für Kinder und Jugendliche solche Sprechzeiten an.

Bislang gab es sieben Bürgerdialog-Termine, inzwischen hat Wassong einige Erfahrungen gesammelt. Wie viele Bürger kommen, weiß er vorher nie, anmelden müssen sich die Bürger nämlich nicht. "Mal kommen vier, mal 20", sagt Wassong. Anfangs sei der Zuspruch groß gewesen, "ein neuer Bürgermeister weckt auch Hoffnungen". In den Gesprächen beklage beispielsweise der eine Bürger, dass vor seinem Haus immer geparkt werde, so dass er nicht durchkomme, der nächste weise darauf hin, dass an einer bestimmten Stelle zu schnell gefahren werde. Mancher Bürger trage auch ganz persönliche Wünsche vor, berichtet Wassong, und verlange, dass "die Gemeinde da doch was machen" müsse. Dann müsse er klar machen, dass es sich bei diesem Wunsch um ein persönliches, nicht aber um ein öffentliches Interesse handele, so Wassong.

Doch es gibt auch Bürger, die sich Gedanken um die Zukunft der Gemeinde machen, und dazu das persönliche Gespräch mit dem Bürgermeister suchen. Das geschieht nicht nur beim Bürgerdialog, wie Wassong berichtet, sondern praktisch überall dort, wo er unterwegs ist. "Ich versuche, präsent zu sein, mit vielen Leuten zu sprechen", sagt Wassong. Nur so erfahre er, wo die Bürger der Schuh drückt.

Seine Erfahrung: "Die Sorge um die Dorfentwicklung nimmt zu, um die Versorgung auf dem Land. Viele bedauern auch, dass es keine Kneipe mehr im Ort gibt." In Elmpt habe sich die Diskussion um den Standort Heineland jetzt erledigt. "Gleichzeitig steht aber die Frage im Raum, was mit dem Laurentiusmarkt geschieht". Dort befindet sich derzeit noch ein Edeka-Markt - ein größerer Neubau soll im Heineland entstehen. "Auch Alt-Niederkrüchtener sorgen sich um den Leerstand im Ort", erzählt Wassong.

Im vergangenen Jahr kamen viele Bürger, die Fragen zur Flüchtlingssituation hatten, sich wegen der Erstaufnahmeeinrichtung auf dem ehemaligen Flugplatz Sorgen machten. "Ich habe es ganz gut geschafft, den Bürgern zu vermitteln, dass auf dem Flugplatz eine Einrichtung für vulnerable Personen, also für Familien und alleinreisende Frauen, geschaffen wird", erklärt Wassong. Auch sei die ehrenamtliche Hilfe für Flüchtlinge in der Gemeinde sehr gut. Wassong: "Die Flüchtlingssituation ist kein Thema mehr."

(RP)
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