Brüggen Hastenraths Will beglückt mit Weisheiten aus dem Dorf

Brüggen · Kabarettist Christian Macharski stellte sein neues Soloprogramm in der Burg Brüggen vor

 Christian Macharski alias Hastenraths Will im Kultursaal.

Christian Macharski alias Hastenraths Will im Kultursaal.

Foto: Busch

Der Kultursaal der Burg Brüggen ist voll besetzt. Kabarettist Christian Macharski alias Landwirt Hastenraths Will stellt sein neues Programm "Die Welt ist ein Dorf" vor, in dem Männer und Frauen gleichermaßen ihr Fett weg bekommen. Mit seinem unkomplizierten, manchmal spitzzüngigen Humor trifft Macharski den Nerv des Publikums. Beispiel: Kreuzfahrtschiffe - für Hastenraths Will "schwimmende Altenheime" - passen sich jetzt ihrer Klientel an. "Es gibt am Buffet drei verschiedene Stationen: mit Fleisch, vegetarisch und püriert", berichtet der Landwirt.

Auch im Urlaub zeigt sich, dass die Welt ein Dorf ist: "Da steht man in Sardinien am Sardinenstrand und denkt: ,Endlich weit weg von all den Sackgesichtern' - und dann steht Jupp Kowalski vom gemeinsamen Kegelklub ,Einer steht immer' neben dir." Doch den charismatischen Landwirt beschäftigen auch die alltäglichen Dinge im Dorf - etwa der Tante-Emma-Laden von Frau Mühlensiepen, die "plötzlich und unerwartet mit 87 Jahren in den Vorruhestand gehen wollte". Sehr zum Bedauern ihres Sohnes übrigens, der nun mit 57 Jahren anfangen soll zu arbeiten. Hastenraths Will kommentiert das so: "Der hat sich doch selbst schon mit dem Übergang in den Ruhestand beschäftigt." Über die wachsenden Neubaugebiete am Ortsrand weiß er zu berichten: "Die sind ein guter Impuls für ein Dorf. Man lernt neue Gebräuche und Sprachen kennen. Viele kommen aus dem Osten, gerade aus dem Osten von Düsseldorf und Neuss."

Hastenraths Will ist auch gesellschaftskritischer geworden. Er legt sich mächtig ins Zeug, um wieder Ortsvorsteher zu werden. Doch das Grauen hat einen Namen: Sein Gegenspieler Schorschi Zielonka bewirbt sich ebenfalls. So muss Will erstmals in seinem Leben Wahlkampf machen. "Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt. Man macht Versprechungen, von denen man direkt weiß, dass man sie nie halten wird", gibt er zu. Und schwenkt zur Politik über: "Das Wahlgeheimnis ist dafür da, dass man nicht zugeben muss, worauf man reingefallen ist."

(bigi)
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