Viersen Händler kämpfen gegen wilde Plakate in der Fußgängerzone

Viersen · Die ISG Nordstadt und der Werbering haben eine neue Plakatwand entwickelt. Sie soll Ordnung in die Fußgängerzone bringen

 Jo (Werbering Viersen aktiv, rechts) und Winfried Tackenberg (ISG Nordstadt) bestücken die erste neue Plakatwand für die Viersener City. RP-Foto: busch

Jo (Werbering Viersen aktiv, rechts) und Winfried Tackenberg (ISG Nordstadt) bestücken die erste neue Plakatwand für die Viersener City. RP-Foto: busch

Foto: Classen

Ist das schön oder kann das weg? Diese Frage mögen sich Passanten angesichts der Flut von Plakaten in der Viersener Fußgängerzone stellen. An den Schaufenstern von leerstehenden Läden sind die Hinweise ebenso zu finden wie an Fassanden, Stromkästen oder Laternen daneben sind Zettel von entlaufenen Haustiere oder Werbung angebracht. Winfried Tackenberg, Vorstandsmitglied des Vereins Interessenstandortgemeinschaft (ISG) Nordstadt Viersen ärgert das: "Meist hängen diese Plakate auch noch Wochen oder Monate nach dem Termin, weil sich keiner um das Abhängen kümmert."

Gemeinsam mit dem Werbering Viersen aktiv wollen die Nordstadt-Händler das wilde Plakatieren eindämmen. Ihre Idee: Ankündigungen sollen an einheitlich gestalteten Plakatwänden hängen. Den Prototyp hat Winfried Tackenberg vor drei Jahren entwickelt: eine Edelstahlwand, die nach Absprache mit der Stadtverwaltung jetzt das grün-blaue Logo der Stadt Viersen trägt. Die erste Wand ist am Kaiser-Eck, im Übergang von Alt- zum Neubau in der Rathausgasse installiert.

Die Mitglieder der ISG verfolgen die Entwicklung der Viersener Fußgängerzone intensiv. So haben sie ihre Bedenken zur Ansiedlung eines großen Edeka-Marktes ebenso geäußert wie sie Probleme mit Taubenkot, Müll oder wilde Plakaten sehen. "Das Einkaufserlebnis ist für den stationären Handel wichtig - im Wettstreit der Einzelhandelszentren und mit dem Internet", meint Tackenberg. Er und Jo Classen sind von der neuen Plakatwand überzeugt. "Hier kann jeder sein Plakat kostenlos aufhängen", erläutert Tackenberg. Die Tafel werde regelmäßig kontrolliert; abgelaufene Poster werden entfernt. "Vielleicht kann Viersen Vorbild für andere Städte werden", meint das ISG-Vorstandsmitglied. Vorausgesetzt, weitere Immobilienbesitzer oder Geschäftsinhaber würden ihre Fassaden dafür zur Verfügung stellen. Tackenberg sieht sie als Instrument an, um "Ordnung und Einheitlichkeit in die Fußgängerzone zu bringen".

Ohne Restriktionen sei dies nach seiner Einschätzung nicht möglich: Wilde Plakate, die bisher rund um das Kaiser-Eck platziert wurden, hat Tackenberg fotografiert, abgehängt und aufbewahrt. Der genannte Verantwortliche erhält einen Mahnbrief, der auf das Verbot von wilden Plakatierungen hinweist. Bei Wiederholung werden rechtliche Schritte angedroht.

(busch)
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