Niederkrüchten Glasfaser startet erneut Breitbandprojekt

Niederkrüchten · Das Unternehmen "Deutsche Glasfaser" unternimmt einen zweiten Versuch für den Breitbandausbau in Niederkrüchten. Aus Fehlern wie im Kreis Heinsberg habe man gelernt, erklären Firmenvertreter im Hauptausschuss.

 Schnelles Internet via Glasfaser für Niederkrüchten: Der Anbieter "Deutsche Glasfaser" unternimmt jetzt einen zweiten Versuch, um dort dieses Vorhaben wirtschaftlich zu realisieren.

Schnelles Internet via Glasfaser für Niederkrüchten: Der Anbieter "Deutsche Glasfaser" unternimmt jetzt einen zweiten Versuch, um dort dieses Vorhaben wirtschaftlich zu realisieren.

Foto: Imago

Die Deutsche Glasfaser ist wieder da. Zwei Jahre nach dem gescheiterten Breitbandausbau in der Gemeinde unternimmt das Unternehmen nun einen neuen Anlauf, um schnelles Internet an den Mann zu bringen. Im Hauptausschuss stellten Nicole Holländer und Stephan Giese aus der Marketingabteilung der Glasfaser das Konzept vor. Sie räumten dabei auch Fehler beim Glasfaser-Ausbau im Kreis Heinsberg ein. Dort gab es in einigen Orten Kritik an mangelhaft ausgeführten Arbeiten. "Wir haben Lehrgeld gezahlt", sagte Holländer. Die Deutsche Glasfaser habe sich von einigen Kooperationspartnern rigoros getrennt. "Wir wollen Vertrauen zurückgewinnen", so die Mitarbeiterin der Marketing-Abteilung.

Nun will das Unternehmen im zweiten Anlauf in Niederkrüchten Fuß fassen. In großen Teilen des Kreises Heinsberg ist der Netzausbau inzwischen realisiert. Nicole Holländer sprach von 50.000 Anschlüssen, die dort verkauft worden seien. Über Merbeck und Tetelrath ist die Deutsche Glasfaser mit ihren schnellen Datenleitungen nun am südlichen Rand der Gemeinde angekommen. Varbrook und Silverbeek sowie die südlichen Teile von Alt-Niederkrüchten könnten nun angebunden werden - wenn die Bürger dort es wollen.

Voraussetzung für den Ausbau durch die Deutsche Glasfaser ist, dass 40 Prozent der Haushalte einen Vorvertrag mit einem der beiden Provider flink oder NEW unterschreiben. Die in der ersten Kampagne für die kleineren Ortsteile geforderte Quote von 60 oder gar 75 Prozent ist nun vom Tisch.

Damit stehen die Chancen in Varbrook und Silverbeek gut. Dort hatte CDU-Ratsherr Jürgen Lasenga, der dort wohnt, damals eifrig Klinken geputzt. Auch deshalb kamen dort 60 Prozent Vorverträge zusammen. In Alt-Niederkrüchten waren es immerhin 33 Prozent.

Die Deutsche Glasfaser will sich nun erneut an die Bürger in den Ortsteilen wenden und feststellen, ob noch ausreichend Interesse am Glasfaser-Anschluss besteht. "Wenn ja, dann bauen wir", kündigte Giese an. Für die Sektion Silverbeek/Varbrook dürfte es kaum andere Breitband-Perspektiven geben. Denn die Telekom - in Niederkrüchten bisher ohnehin nicht durch übertriebenes Ausbau-Tempo aufgefallen - hat bereits mehrfach durchblicken lassen, dass sie den Ausbau in der entlegenen Sektion mit ihren wenigen Haushalten für zu teuer hält.

Die Mitglieder des Hauptausschusses beschlossen, dass die Gemeinde Gestattungsverträge mit der Deutschen Glasfaser für Silverbeek/Varbrook und den Niederkrüchtener Süden schließen soll. "Wenn es klappt, kann es eine Schneeballwirkung haben", sagt Johannes Wahlenberg (CDU) hoffnungsvoll. Da die Deutsche Glasfaser laut Giese und Holländer inzwischen auch Gewerbegebiete in den Blick nimmt, könnte sich damit eine Chance für die bisher unterversorgten Gewerbegebiete Dam und An der Beek auftun.

(jo-s)
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