Viersen Gift-Köder: Tierschützer setzen 500 Euro Belohnung aus

Viersen · Als Reaktion auf den Fund der mutmaßlich vergifteten Hundeköder hat die Tierrechtsorganisation PETA eine Belohnung in Höhe von 500 Euro ausgesetzt.

Nachdem die Kriminalpolizei Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet hat und einen etwa 70 Jahre alten und rund 165 Zentimeter großen, schlanken Mann verdächtigt, schalten sich nun auch Tierschützer ein. Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. setzt eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zur Ermittlung und Überführung des Täters oder der Täter führen.

"Der oder die Täter müssen schnellstmöglich gefasst werden, damit Hunde wieder gefahrlos ausgeführt werden können", betont Judith Pein im Namen von PETA. "Neben der Gefährdung für Hunde stellen die vergifteten Lebensmittel auch eine Gefahr für Kinder und freilebende Tiere dar. Hundehalter sollten bei Spaziergängen jetzt besonders aufmerksam sein und im Falle eines Verdachts auf vergiftete Köder umgehend einen Tierarzt aufsuchen."

PETA rät: Bei Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, starker Unruhe oder Apathie, einer gelblichen Verfärbung der Schleimhäute, blassem Zahnfleisch, großen Pupillen, Atembeschwerden oder Krämpfen sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden — denn Gift wirkt schnell. Der Hund sollte beruhigt und angeleint werden.

Ein Maulkorb oder eine Maulschlinge dürfe nicht angelegt werden, da Erstickungsgefahr bei Erbrechen droht. Ist das Tier bereits bewusstlos, sollte es in die stabile Seitenlage gebracht und die Atemwege freigehalten werden. Für eine schnelle Diagnose ist es sinnvoll, eine Probe des Köders oder des Erbrochenen mit zum Tierarzt zu nehmen.

Grundsätzlich fordert PETA die Einführung eines zentralen Meldesystems für Anschläge dieser Art. Durch eine Registrierung könnte die Bevölkerung frühzeitig über Köderwarnungen und Gefahrenschwerpunkte informiert werden, um Kinder und Tiere somit besser schützen zu können, so die Argumentation der Tierschützer. Zugleich würde durch eine stringente Dokumentation der Fälle deutlich, wie häufig Hunde Opfer von Delikten werden.

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