Viersen Gesucht: Schwachstellen auf Radwegen

Viersen · Der Arbeitskreis Radwegenetz überarbeitet bis März 2018 seinen Mängelkatalog. Gefahrenstellen, die behoben sind, streicht die Gruppe. Dafür möchte sie mit Hilfe der Viersener neue Punkte einfügen

 Der Arbeitskreis bei einem Ortstermin an der Freiheitsstraße: Manfred Woters und Herbert Grefkes mit Heinz Plöckes (Ausschuss für Ordnung- und Straßenverkehr), Jochen Häntsch, Hans Geisthardt und Johannes Veerman (v.l.).

Der Arbeitskreis bei einem Ortstermin an der Freiheitsstraße: Manfred Woters und Herbert Grefkes mit Heinz Plöckes (Ausschuss für Ordnung- und Straßenverkehr), Jochen Häntsch, Hans Geisthardt und Johannes Veerman (v.l.).

Foto: Busch

Für die Mitglieder des Arbeitskreises Radwegenetz der SPD-AG 60plus ist Alexander Ehl ein Hoffnungsträger. Im November haben sie den neuen Nahmobilitätsmanager der Stadt Viersen kennengelernt, "er wirkt sehr einsatzfreudig", lobt Jochen Häntsch. Der 81-Jährige und einige seiner Mitstreiter sprachen mit Ehl über den Mängelkatalog, in dem sie vor zwei Jahren Schwachstellen des Viersener Radwegenetzes aufgelistet haben. Jetzt möchten sie ihren Katalog aktualisieren und dem Nahmobilitätsmanager im März die Neufassung vorlegen. Ehl habe die Möglichkeit, Fäden zu ziehen, Kontakte zu knüpfen, Konzepte zu erstellen, ist die Gruppe zuversichtlich. Und: "Er kann dann mit den Konzepten gezielt Fördermittel beim Land und beim Bund beantragen", sagt Häntsch.

Im November 2015 übergab Häntsch den 65 Problemstellen umfassenden Mängelkatalog an Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) und die Technische Beigeordnete Beatrice Kamper. Um die Liste anlegen zu können, hatte die SPD-AG 60plus zuvor extra den Arbeitskreis Radwegenetz gegründet. Dessen Mitglieder sammelten Anregungen der Bürger, sahen sich alle vermeintlichen gemeldeten Mängel in Viersens Straßennetz selbst an und werteten die Fahrrad-Unfallstatistik der Polizei für das Jahr 2014 aus. "Das Radwegenetz ist total durchlöchert", sagt Häntsch. 25 bis 30 Jahre lang sei es nicht weiterentwickelt worden. Viersen brauche jetzt ein gut ausgebautes, sicheres und zukunftsorientiertes Radwegenetz. Eins, "das im Rahmen eines gesamten Mobilitätskonzeptes eine wichtige Rolle spielen würde - denn dadurch würde der Innenstadtverkehr deutlich entlastet, die Parkplatzsituation merklich verbessert".

Der Arbeitskreis versteht sich als Vermittler zwischen Bürgern und Stadtverwaltung. "Wir tragen zu einer sachlichen Atmosphäre bei", sagt Häntsch. Die Technische Beigeordnete begrüßt das Engagement der Gruppe: "Die Mitglieder arbeiten sehr gewissenhaft, auf einem sehr hohen Niveau", lobt Kamper. Ihre Anregungen seien deshalb eine Überprüfung wert. Einige der Mängel, die im Katalog aufgelistet sind, seien schon behoben. So wurden etwa Radwege neu rot markiert, Schlaglöcher ausgebessert, Sträucher gestutzt und Schilder aufgestellt. Mittelfristig könnten Querungshilfen gebaut, die Radverkehrsführung könne verbessert werden. Doch andere Problemstellen, wie der Radweg zwischen Dülken und Boisheim, ließen sich nur langfristig angehen.

Der neue Nahmobilitätsmanager hat nun die Aufgabe, sich mit dem Stadtgebiet vertraut zu machen und seinerseits Schwachstellen zu analysieren. "Er soll vernetzt denken", sagt Kamper. Schließlich betrachte er nicht nur die Radwege, sondern auch den öffentlichen Nahverkehr und den Autoverkehr. Die Ergebnisse würden dem Ausschuss für Ordnung und Straßenverkehr zur Beratung vorgelegt. Ziel sei auch, Fördermittel beantragen zu können.

Die Gruppe um Häntsch möchte Ehl mit dem neuen Mängelkatalog die Arbeit erleichtern. "Dazu brauchen wir aber auch wieder die Unterstützung aus der Bevölkerung", betont er.

(RP)
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