Niederkrüchten Gemeinde verlagert Risiko auf die Künstler

Niederkrüchten · Die großen Namen der Comedy-, Kabarett- und Musikszene tauchen im Niederkrüchtener Kulturprogramm nicht mehr so häufig auf. Denn oft hat es die Gemeinde erlebt, dass vermeintliche Zugpferde wie Anka Zink oder die kölsche Band "De Räuber" zwar Garantiehonorare kassierten, aber nur wenig Publikum lockten. Die Steuerzahler blieben auf dem Fehlbetrag sitzen.

Seit 2015 bietet die Gemeinde den Künstlern die Begegnungsstätte zur Miete an und verlagert das finanzielle Risiko damit auf den Künstler: Voller Saal gleich üppiger Gewinn, leerer Saal gleich schmaler Gewinn. Die Gemeinde begnügt sich mit einer kleinen, aber garantierten Mieteinnahme von 500 bis 750 Euro. Mit Christian Macharski alias "Hastenraths Will" klappte das gut: Hier blieben für die Gemeinde 724 Euro.

Recht erfolgreich hat die Gemeinde mit ihrem Kulturprogramm zuletzt Nischen besetzt. Erst kürzlich sorgte das nicht ganz so bekannte, aber dafür umso ambitioniertere Tanzensemble "Spirit of Ireland" für Begeisterung. Gleiches galt für die "Sternenlichtrevue", ein von Kindern und Jugendlichen präsentiertes Rollschuhmusical nach dem Vorbild von "Starlight Express". 536 Zuschauer brachten eine Einnahme von rund 6100 Euro.

In der Spielzeit 2016/17 sind zwei Kindertheaterstücke geplant: Am 5. Dezember spielt das Wittener Kinder- und Jugendtheater in der Begegnungsstätte "Die kleine Hexe feiert Weihnachten". Für den 3. April 2017 ist das Musical "Der kleine Rabe Socke" geplant. Fester Bestandteil im Kulturkalender 2016 sind der Kunsthandwerkermarkt "Kreativa" (6. November) und das Adventkonzert (11. Dezember).

Mit seiner Kammermusikreihe "Niederkrüchtener Musikabende" bereichert Volker Mertens das Kulturangebot. Am 26. Juni werden drei Dichter in Wort und Musik vorgestellt: Tschechov, Eichendorff und Rilke. Am 30. Oktober erleben die Zuhörer im Rahmen der Musikbiennale "Visionen eines neuen Morgens". Die Gemeinde fördert die Musikreihe mit 150 Euro je Veranstaltung. Außerdem bietet Mertens zwei "Mondbärchen" Kinderkonzerte an. Hierzu gibt es einen Gemeindezuschuss von 400 Euro.

(jo-s)
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