Niederkrüchten Förderverein sorgt für Elmpter Kapelle

Niederkrüchten · Sie ist eine Pilgerstätte, ein kunsthistorisches Kleinod und ein Wahrzeichen der Gemeinde: Die Elmpter Kapelle ist mehr als nur eine Sehenswürdigkeit. Ihren Erhalt hat sich ein neu gegründeter Förderverein auf die Fahnen geschrieben

Aktuell ist die ab 1692 erbaute Marienkapelle recht gut in Schuss. Erst vor zwei Jahren wurde ein Deckengemälde aufwendig restauriert. Schon damals wurden die Kosten ausschließlich über Spenden gedeckt. Denn das Bistum Aachen ist finanziell nicht mehr in der Lage, die Instandhaltung aller kirchlichen Gebäude im Bistum zu bezuschussen. Die Kapelle in Overhetfeld gehört zu den Sakralbauten, die von der Förderliste gestrichen wurden, erklärt Pastor Wolfram Weihrauch.

Größere Restaurierungs- oder Instandhaltungsmaßnahmen werden daher zu einer gewaltigen Herausforderung für die Pfarre St. Laurentius. Mittelfristig steht beispielsweise die Sanierung des Deckengewölbes im Altarraum an. Um für solche Aufgaben gewappnet zu sein, will der erst vor wenigen Wochen gegründete "Förderverein Elmpter Kapelle e.V." Mitglieder und Gelder sammeln, erläutert der erste Vorsitzende Klaus Coenen: "Wir müssen jetzt tätig werden, ehe es uns überrollt." Flyer, die den Förderverein und sein Anliegen vorstellen, werden in diesen Tagen verteilt. Die ersten Mitglieder sind bereits beigetreten. 24 Euro pro Jahr beträgt der Mindestbeitrag. Warum es sich lohnt, Mitglied zu werden, fasst Beisitzerin Andrea Zeien plakativ zusammen: "Damit die Kirche im Dorf bleibt."

Jenseits dieser hemdsärmelig-heimatverbundenen Argumentation gibt es noch weitere gute Gründe für den Erhalt der Kapelle. Wegen ihrer kunsthistorischen Schätze, allen voran der einzigartige flandrische Schnitzaltar aus dem frühen 16. Jahrhundert, hat die Kapelle eine Strahlkraft, die weit über die Gemeindegrenzen hinausreicht. Allein im letzten Jahr hat der Heimatkundler Karl-Heinz Achten, der auch 2. Vorsitzender des Fördervereins ist, über 800 Menschen bei Besichtigungen durch die Kapelle geführt. Auch als religiöser Anziehungs- und Identifikationspunkt hat die alte Pilgerstätte einen unschätzbaren Wert für die Pfarre. Viele Brautleute haben sich in der besonderen Atmosphäre dieser Muttergotteskapelle das Ja-Wort gegeben. Der Förderverein plant neben der Gewinnung von Mitgliedern und Spenden auch verschiedene Aktionen. Denkbar ist zum Beispiel, die Kapelle im Rahmen des lebendigen Adventskalenders während der Vorweihnachtszeit zu präsentieren, so Coenen. Auch Orgelkonzerte oder ein Kapellenfest wären möglich.

Wer mehr über das Overhetfelder Wahrzeichen erfahren möchte, hat dazu am Samstag, 9. April, Gelegenheit. Dann lädt der Förderverein zu einer öffentlichen Führung ein. Ab 17.30 Uhr wird Karl-Heinz Achten den Besuchern die Geschichte und die Schätze der Kapelle näherbringen. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Jeder, der einen Beitrag zum Erhalt der Kapelle leisten möchte und mindestens 16 Jahre alt ist, kann Mitglied des Fördervereins werden. Auch Firmen oder Vereine können beitreten. Spenden sind ebenfalls willkommen. Weitere Informationen gibt es beim Schriftführer des Fördervereins, Hermann-Josef Bonus, Telefon 02163 5759279, E-Mail: foerderverein@elmpterkapelle.de.

(jo-s)
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