Niederkrüchten Förderverein soll "BigBass" retten

Niederkrüchten · Ein Förderverein will helfen, den Rollenden Jugendtreff "BigBass" zukunftssicher zu machen. Die Gründungsversammlung findet am Montag im Niederkrüchtener Pfarrheim statt. Unterstützer sind willkommen.

 Die Initiatoren des Fördervereins „Big Bass“ stellen sich vor (v.l.): Pastor Alexander Schweikert, Kalle Wassong, Peter-Josef Beines, Harald Drathen und Elmar von der Forst mit einem Big Bass-Modell.

Die Initiatoren des Fördervereins „Big Bass“ stellen sich vor (v.l.): Pastor Alexander Schweikert, Kalle Wassong, Peter-Josef Beines, Harald Drathen und Elmar von der Forst mit einem Big Bass-Modell.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Pastor Alexander Schweikert macht sich keine Illusionen: Die Zukunft des Rollenden Jugendtreffs, der seit 2003 durch Schwalmtal und Niederkrüchten tourt, ist "höchst ungewiss". Schwalmtal will im Rahmen der Haushaltskonsolidierung den Eigenanteil von 15 750 Euro (17,5 Prozent an den Gesamtkosten) gern einsparen. Das würde ein großes Loch in die Finanzierung reißen, zu der Niederkrüchten ebenfalls 17,5 Prozent und der Kreis 50 Prozent beisteuern. Mit weiteren 15 Prozent beteiligen sich die katholischen Kirchengemeinden von Elmpt, Niederkrüchten und Schwalmtal. Träger ist der Kirchengemeindeverband Brüggen-Niederkrüchten, dem Schweikert vorsteht.

Schon oft stand der Rollende Jugendtreff, obwohl unisono als wertvolle und wichtige Komponente der Jugendarbeit anerkannt und von den Jugendlichen gern genutzt, angesichts knapper Kassen auf der Kippe. Ein weiterer Risikofaktor ist das biblische Alter des Busses, der inzwischen stolze 37 Jahre auf dem Doppeldecker-Buckel hat. Die Erstzulassung in Berlin datiert vom 14. Februar 1978. Im Jahr 2003 wurde das Gefährt zum Rollenden Jugendtreff umgebaut und ist seither mit dem Sozialpädagogen Eric Loll am Steuer täglich vor allem in den kleineren Ortsteilen Schwalmtals und Niederkrüchtens unterwegs.

Eine Neuanschaffung steht also eher über kurz als über lang im Raum. Für Kauf und Umbau eines geeigneten Gebrauchtbusses wäre wohl ein mittlerer fünfstelliger Betrag fällig. Auch das trägt nicht unbedingt dazu bei, den Beteiligten ein langfristiges Bekenntnis zum Rollenden Jugendtreff zu entlocken. Daher ist die Gefahr recht konkret, dass der BigBass Ende des Jahres ausrollt.

Darum wollen Kalle Wassong, Peter-Josef Beines und Thomas Gisbertz gemeinsam mit Pastor Schweikert Anschubhilfe leisten. Das Quartett hat sich bereiterklärt, den künftigen Förderverein aus der Taufe zu heben und den Vorstand zu bilden - mit Wassong als Vorsitzendem, Beines als Kassierer, Gisbertz als Schriftführer und zweitem Vorsitzendem sowie Schweikert als Trägervertreter. Dass die Gründungsversammlung mitten in den Bürgermeisterwahlkampf fällt, war laut Wassong, der als parteiloser Kandidat antritt, nicht unbedingt geplant, aber: "Wir können nicht mehr warten." Schon am 15. April, zwei Tage nach der Versammlung, treffen sich Vertreter Niederkrüchtens, Schwalmtals, des Kreises und des kirchlichen Trägers im Kreisjugendamt, um über die Zukunft des Projekts zu beraten.

Die Gründung des Fördervereins sei daher auch ein Signal an die Politik, betont Beines. Der Verein kann und will nicht die laufenden Betriebs- und Personalkosten des Rollenden Jugendtreffs übernehmen. Ziel ist es, Geld zu sammeln, das für Projekte, außerplanmäßige Reparaturen und eben auch für eine Neuanschaffung eingesetzt werden kann. Dazu will Wassong ein Netzwerk von Unterstützern aufbauen, das nicht nur Geld, sondern auch Ideen beisteuert. Dem gehören zum Beispiel die Unternehmer Harald Drathen und Elmar von der Forst an. Beide sind große Fans des Rollenden Jugendtreffs und wollen sich für den Erhalt engagieren. Wassong geht es dabei nicht allein um die Wahrung des Status quo: "Warum sollten wir dieses erfolgreiche und wichtige Angebot nicht ausbauen?"

(jos)
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