Viersen Flüchtlingskinder lachen und zaubern mit Clownin Antoschka

Viersen · Im "Freigeist" an der Rintgerstraße trat die Clownin für Flüchtlingskinder auf. Die Verständigung klappte mühelos, viele Kinder sangen und klatschten mit.

Im Viersener "Freigeist" an der Rintgerstraße duftet es nach frisch gebackenen Waffeln. Auf der Bühne hängen bunte Ballons, aus den Lautsprechern klingt fröhliche Musik. Noch vor Beginn der Vorstellung klatschen und tanzen einige der Kinder im Takt, während die Mütter lächelnd Kaffee trinken. Dann betritt Antoschka die Bühne und begeistert Kinder wie Eltern mit ihren ausgefallenen Kunststücken rund um das Jonglieren, Zaubern und Balancieren. Die Clownin lenkt ihr Publikum damit vielleicht auch von großen Sorgen ab - denn während dieser Vorstellung besteht ihr Publikum aus Familien, die aus Krisengebieten wie Syrien und Albanien geflohen sind.

Ralf Weber, Leiter des "Freigeist", ist von Antoschkas Arbeit fasziniert: "Man denkt immer, Clowns setzen sich eine rote Nase auf und treten dann bei Kindergeburtstagen auf. Aber es ist mehr als das, und Künstler wie Antoschka - eigentlich heißt sie Jekaterina - , haben das noch von der Pike auf gelernt und können es einfach." Die international erfolgreiche Clownin ist eine der wenigen Frauen in ihrer Branche und tritt derzeit mit dem Familienprogramm "Clown sein" auf.

Der Gedanke, etwas für Flüchtlingsfamilien und vor allem für die Kinder zu organisieren, sei schon länger eine fixe Idee, so Weber weiter. "Antoschka war sowieso für eine Veranstaltung bei uns und engagiert sich privat in ähnlichen Bereichen. Da lag es nahe, sie anzusprechen und um eine Sondervorstellung zu bitten. Im Hintergrund haben Gäste und Freunde dann bei der Organisation geholfen, ganz aus dem Bauch heraus. Wir wollten einfach etwas tun, gerade für die Kinder."

Die Kinder stehen bei Antoschkas Vorführung mit im Rampenlicht: Fast jeder Sketch der Clownin gibt ihnen Gelegenheit, die Tricks darin einmal selbst auszuprobieren. Die Jüngsten experimentieren zum Beispiel beim Jonglieren eifrig mit Tüchern, kleinen Bällen und Tellern, während einer der Älteren sich an den rot glitzernden Zauberhut wagt und grinsend einen Stoffhasen hervorzieht. Natürlich zaubert, musiziert, jongliert und balanciert die Clownin auch selbst und bringt ihr Publikum so oft zum Klatschen, Mitsingen und Lachen. Die Verständigung ist dabei mühelos: Wenn Deutsch oder Englisch einmal nicht ausreichen, kommen die großen Gesten der Bühnendarstellung zum Einsatz. Zum Abschluss darf jedes Kind einen Luftballon mitnehmen. Antoschkas Aufführung endet mit dem Lied "Stell dir vor, jeder Mensch wäre ein Clown". Im Liedtext geht es darum, die Welt etwas lustiger und bunter zu machen - die Künstlerin und ihr Publikum singen es gemeinsam.

(amey)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort