Viersen Firma Weyermann Söhne schließt Ende September

Viersen · Der Futterstoff-Hersteller war nicht mehr wettbewerbsfähig. Den rund 45 Mitarbeitern wurde bereits gekündigt

 Alle Sanierungspläne schlugen fehl. Das Dülkener Traditionsunternehmen stellt die Produktion zum 30. September ein.

Alle Sanierungspläne schlugen fehl. Das Dülkener Traditionsunternehmen stellt die Produktion zum 30. September ein.

Foto: Busch

Der insolvente Viersener Futterstoff-Hersteller Weyermann Söhne stellt Ende September endgültig die Produktion ein. Den rund 45 Mitarbeitern wurde zum 30. September gekündigt; einige haben um Aufhebungsverträge gebeten. Das teilte Insolvenzverwalter Daniel Zumhasch von der Kanzlei Niering, Stock, Tömp gestern mit.

Das Viersener Familienunternehmen - 1839 gegründet von Albert Weyermann - hatte im Februar dieses Jahres Insolvenz beim Amtsgericht Mönchengladbach beantragt. Es ist nach eigenen Angaben der einzige in Deutschland verbliebene vollstufige Produzent von hochwertigen Futterstoffen für die Bekleidungsindustrie.

Noch im Februar hatte der Insolvenzverwalter auf eine Sanierung des zahlungsunfähigen Unternehmens gehofft. Doch die Rettung blieb aus. "Das Unternehmen war nicht mehr zeitgemäß. Futterstoff-Herstellung in Deutschland ist nicht mehr wettbewerbsfähig", sagt der Rechtsanwalt. Die Betriebsimmobilie sei zu groß, die Maschinen nicht auf dem neuesten Stand. Die Auftragslage habe sich über die Jahre verschlechtert. In den vergangenen Jahren habe das Unternehmen hohe Verluste eingefahren.

"Wir hatten zunächst die Hoffnung, dass man die Färberei oder Veredelung als Teil retten könnte, aber auch der Plan hat sich zerschlagen", erklärt Zumhasch. Spätestens bei der Besichtigung hätten die Interessenten abgewinkt.

Nicht so düster sieht die Zukunft für die Weyermann Technical Textiles (WTT) in Wegberg aus. Weyermann Söhne soll zu 60 Prozent an WTT beteiligt sein. Das Wegberger Unternehmen produziert technische Textilien unter anderem für die Medizintechnik, die Automobilindustrie und als Sonnenschutz. Es wurde nun an die Gebrüder Colsmann aus Essen übertragen. "Es gab da bereits bei der Eröffnung des Insolvenzverfahrens Gespräche." 26 von 40 Mitarbeitern von WTT werden übernommen. "Es gibt einen Sozialplan", sagt Zumhasch.

(RP)
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