Meine Kulturwoche Federleichte Wortspiele, stimmgewaltige Sänger

Viersen · In Viersen wird das Jahr mit einem Augenzwinkern begrüßt: Thorsten Hamer kommt als Heinz Erhardt in die Festhalle. In der Kreuzkirche dagegen darf zum Halleluja geklatscht werden

Keiner konnte über Tod und Scheitern so profan-milde witzeln. Keiner konnte dabei so unschuldig-bieder durch die Brille blinzeln wie Heinz Erhardt. Keiner kann ihn heute besser imitieren als Thorsten Hamer. (Meint zumindest der Fernsehsender ARD.) Der Schauspieler kommt am morgigen Dienstag, 9. Januar, 20 Uhr, mit seiner Heinz-Erhardt-Revue in die ausverkaufte Viersener Festhalle.

Erhardt war mehr als der Prototyp des Wirtschaftswunder-Deutschen, er war ein Unterhaltungskünstler, der schwarzen Humor in leichte Wortspiele verpackte. Viele Zuschauer können seine Aphorismen und Gedichte wie "Die Made" mitsprechen: "Hinter eines Baumes Rinde wohnt die Made mit dem ..." Hamer rezitiert nicht nur. Wenn er die Hornbrille aufsetzt, wird Hamer zu Erhardt, schlaksig, schlenkernd, leicht verlegen. Das war der echte Erhardt auch. Um sein Lampenfieber einzudämmen, trug der kurzsichtige Humorist eine Brille mit Fensterglas, weil er das Publikum so nur verschwommen sehen konnte.

Craig Wiggins, Tyrone Flowers, Malik McClain, Matia Washington, Alison Mitchell, Latoya Duggan, Eugene Reid, Brianna Turner, Dejon Carr dürften das Lampenfieber abgelegt haben. Die New York Gospel Stars touren das zehnte Jahr in Folge durch Deutschland. Hände hoch zum Halleluja heißt es am 12. Januar, 20 Uhr, in der Viersener Kreuzkirche. Mal leise und andächtig, mal stimmgewaltig und rhythmisch stimmen sie "Amazing Grace" an, "Oh happy Day" und vieles mehr - zum Mitklatschen und Mittanzen.

Wer es richtig laut mag und nicht weitere sechs Monate auf "Eier mit Speck" warten möchte, sollte sich noch schnell für einen rockigen Samstagabend eine Karte sichern. Am 13. Januar, ab 20 Uhr gibt es die 22. Auflage von "Süchteln brennt". An den Start gehen die Ska-Truppe The Nicks aus Krefeld/Kempen, Elfmorgen aus Hessen mit deutschem Indie-Rock, das Grunge-Quintett Soledown aus Neuss und die Kieler Kombo Tequilla and the Sunrise Gang mit Ska und Reggae aus dem hohen Norden.

(RP)
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