Edgar Lucht Einzelhändler wollen sich zusammenschließen

Viersen · In Niederkrüchten wird an diesem Wochenende das Gewerbefest gefeiert. Am Sonntag sind die Geschäfte geöffnet

NIEDERKRÜCHTEN Das Gewerbefest in Alt-Niederkrüchten ist längst eine Institution. Abseits des Festwochenendes, das regelmäßig über 2500 Besucher lockt, hat der klassische Einzelhandel jedoch - wie andernorts auch - mit Problemen zu kämpfen. Edgar Lucht, Vorsitzender des Vereins der örtlichen Gewerbetreibenden, "Niederkrüchten macht mobil", über das Festprogramm und die Probleme der Händler im Ort.

Das Gewerbefest ist ein Dauerbrenner. Warum?

EDGAR LUCHT Weil die Gewerbetreibenden hier eine ideale Bühne haben, um ihr Gewerk oder ihre Dienstleistung zu präsentieren. Das Schöne daran ist die bunte Mischung. Jeder Aussteller hat einen anderen Ansatz. Da gibt es Verkaufs- und Infostände, auch Spiele, Vorführungen, Aktionen und vieles mehr. Das hält die Sache interessant und lebendig. Nicht von ungefähr haben wir seit Jahren stabil hohe Besucherzahlen. Für die Niederkrüchtener Rocknacht erwarten wir am 4. Juni etwa 1000 Menschen, die Lust auf gute Musik und Stimmung haben. Am verkaufsoffenen Sonntag rechnen wir mit 1500 Besuchern.

Was sind die Highlights?

Lucht Zentrum des Festes ist der Lindbruchplatz. Auf unserer Showbühne sind tolle Bands, Tanzeinlagen und Fitnessvorführungen zu sehen. Kulinarisch ist für jeden Geschmack etwas dabei. Fürs jüngere Publikum bietet der Rollende Jugendtreff "Big Bass" einige Attraktionen. Besonders gespannt bin ich auf den Auftritt von "Flüchtlinge und Freunde": Da werden Lieder aus dem kurdischen, aserbaidschanischen und arabischen Kulturraum zu hören sein. Sehr spannend.

Wie geht es dem Einzelhandel an den 363 Tagen im Jahr, an denen kein Gewerbefest stattfindet?

Lucht Eher schlecht, um es auf den Punkt zu bringen. Im Zeitalter des Internets, der Shopping-Malls und Outlet-Center kann der klassische Einzelhändler auf der Mittelstraße in Niederkrüchten oder der Hauptstraße in Elmpt kaum noch von Laufkundschaft leben. Wir haben in Alt-Niederkrüchten in den letzten Jahren hochwertige Fachgeschäfte für Kindermoden, Damen- und Herren-Oberbekleidung oder Geschenkartikel verloren. Andererseits funktionieren Dienstleistungs- und Freizeitangebote wie Friseurhandwerk, Floristik, Fitness oder in meinem Fall Musik sehr gut. Wir hoffen, dass der geplante Vollsortimenter am Standort des Raiffeisen-Marktes für neue Impulse sorgt. Schade wiederum, dass der Raiffeisen-Markt ins Gewerbegebiet Dam abwandert, aber das ist eine nachvollziehbare Entscheidung.

Wie gehen Sie als Verein mit dieser Gemengelage um?

Lucht Zupackend und kämpferisch. Wir haben mit Gewerbefest und Weihnachtsmarkt zwei Traditionsveranstaltungen etabliert. Und wir blicken über den Tellerrand hinaus: Bisher ist unser Verein nur in Alt-Niederkrüchten und den kleineren Orten im Umfeld aktiv. Wir überlegen, auch Gewerbetreibende in Elmpt und Overhetfeld anzusprechen. Darüber werden wir in Kürze entscheiden. Für alle Mitglieder und die Gemeinde insgesamt kann eine schlagkräftige Gewerbe- und Einzelhandelsvertretung nur gut sein.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE JOCHEN SMETS

(jo-s)
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