Neue Serie Herausforderung E-Commerce (1) Eine Vorteilswelt für den lokalen Handel

Viersen · Der stationäre Handel muss sich neben und mit dem Internet behaupten — wir beleuchten in einer Serie in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Ideen, Konzepte, Chancen und praktikable Lösungen

 "Wir wollen die Bindung zwischen Kunde und Handel stärken": Heinz-Peter Heggen, Sparkassenvertriebsdirektor, über strategische Ziele zur Stärkung des stationären Einzelhandels.

"Wir wollen die Bindung zwischen Kunde und Handel stärken": Heinz-Peter Heggen, Sparkassenvertriebsdirektor, über strategische Ziele zur Stärkung des stationären Einzelhandels.

Foto: Strücken

Kreis Viersen Handelsriesen wie Amazon machen den lokal agierenden Händlern das Leben schwer - und der Handel sucht Antworten auf diese Herausforderung. Lösungen zeichnen sich immerhin ab: Geschäfte können sich mit individuellen Konzepten, guter Beratung und lebendigem, attraktiven urbanen Leben neben der Klickwelt behaupten. Aber auch dies zeichnet sich ab: Das Internet darf nicht nur als Feind bekämpft oder ignoriert werden. Hier fangen die Fragen an: Lohnt sich ein Internetauftritt, was kostet und was bringt er; wie kann man Kunden, die im Internet unterwegs sind, darauf aufmerksam machen, dass auch die regionalen Händler oft genug das Angebot zu guten Konditionen vorhalten, das im Internet gesucht wird?

Auf diese und andere Fragen wollen wir in einer Serie in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Krefeld eingehen - denn auch die regionalen Kreditinstitute arbeiten an Konzepten, um die Händler und damit die lokale Wirtschaft zu stützen. Denn der Einzelhandel ist ein großer und bedeutender Arbeitgeber. Allein in Krefeld schaffen 3000 Einzelhändler Stellen für 14.000 Beschäftigte.

Mit einem Konzept ist jetzt die Sparkasse Krefeld an den Start gegangen: mit der sogenannten "S-Vorteilswelt". "Wir wollen damit Händlern und deren Kunden eine Plattform geben, um auf individuelle Angebote hinzuweisen und die Bindung zwischen Kunde und Handel zu stärken", erläutert Sparkassen-Vertriebsdirektor Heinz-Peter Heggen. Die Idee: Händler können individuelle Vorteilsangebote machen; eine Internetpräsenz auch ohne zwingenden Online-Shop ist hier möglich.

Über die Abwicklung der elektronischen Bezahlung können Vergünstigungen an den Kunden weitergegeben werden. Ob ein Rabatt, ein Direktvorteil oder das Begehrteste: Cashback, eine Gutschrift monatlich direkt auf das Girokonto: Ziel ist es, die Bindung zwischen stationärem Handel und Kunden zu stärken. Welche Angebote die Unternehmen machen, ist selbstredend ihnen überlassen - die "S-Vorteilswelt" bietet die Plattform für Angebote. Die Vorteilswelt sei für die Sparkasse weniger ein Erlös-Modell, betont Heggen: "Uns geht es darum, ein Konzept zu entwickeln, das Kunden und stationären Handel zusammenbringt, um so die regionale Wirtschaft zu stärken."

Hier sieht die Sparkasse Krefeld den wesentlichen Ertrag: Nur Unternehmen, die vor Ort funktionieren; nur Kunden, die vor Ort ihr Geld ausgeben; nur eine intakte lokale Wirtschaft, zu der in bedeutendem Maße auch der Einzelhandel gehört, stützt am Ende auch ein Kreditinstitut, deren Geschäftsphilosophie die Nähe zur den regionalen Akteuren eines Wirtschaftsraums gehört.

(RP)
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