Schwalmtal Ein neues Zuhause für 30 Flüchtlinge

Schwalmtal · Am Fischelner Weg in Schwalmtal wurde der Grundstein für ein Haus mit acht Wohnungen gelegt. Zunächst sollen dort Asylsuchende einziehen. Ein weiteres Haus an der Heerstraße in Waldniel ist bereits im Bau

 Die Zeitkapsel mauerten GWG-Vorstand Dieter Thelen (v.l.), Architekt Martin Sulke, Bürgermeister Michael Pesch, Günter Werner vom Aufsichtsrat der GWG sowie GWG-Prokurist Ademola Segun gestern ein.

Die Zeitkapsel mauerten GWG-Vorstand Dieter Thelen (v.l.), Architekt Martin Sulke, Bürgermeister Michael Pesch, Günter Werner vom Aufsichtsrat der GWG sowie GWG-Prokurist Ademola Segun gestern ein.

Foto: Heike Ahlen

Rund 400 Schutzsuchende sind im vergangenen Jahr nach Schwalmtal gekommen. Ein Teil von ihnen hat die Anerkennung bereits erhalten, wie Bürgermeister Michael Pesch (CDU) gestern bei der Grundsteinlegung für ein neues Wohnhaus am Fischelner Weg erklärte. Und diese Menschen brauchten nun Sprachkurse, eine Einführung in die Regeln des Zusammenlebens und Wohnraum. In der Nähe des Pfadfinderheims in Hehler wird ein Gebäude errichtet, in dem in acht Wohnungen zunächst Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Perspektivisch soll so Wohnraum für Familien entstehen.

Das Haus baut die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft des Kreises (GWG). Im kommenden Jahr sollen die Wohnungen bezugsfertig sein. Das Bauprojekt am Fischelner Weg ist eines von 15 Projekten im Kreis und im Umland, mit dem die GWG schnell Wohnraum für Flüchtlinge schaffen will. Ein weiteres GWG-Haus an der Heerstraße in Waldniel ist schon im Bau. "Eine Grundsteinlegung bedeutet Zukunft, Aktivität, Fortschritt in der Gemeinde", hob Pesch hervor. Mit GWG-Vorstand Dieter Thelen mauerte er eine Zeitkapsel ein - ein Kupferrohr, in dem Dinge liegen, die auf den Tag der Grundsteinlegung verweisen, darunter Münzen und eine Zeitung.

Für Politik und Verwaltung in Schwalmtal sei schnell klar gewesen, welchen Weg man gehen wolle, um den benötigten Wohnraum zu schaffen, betonte Pesch. Es sei nicht gewünscht, die Menschen in Containern oder in Häusern unterzubringen, die in Leichtbauweise gefertigt wurden. Massivbauten sollten entstehen, die in ihrer Konzeption bereits auf die spätere Nutzung im sozialen Wohnungsbau ausgerichtet seien. Für zunächst zehn Jahre mietet die Gemeinde Schwalmtal das neue Gebäude von der GWG komplett an, um dort Flüchtlinge unterzubringen. Später will die GWG die Wohnungen modernisieren, die Inneneinrichtung auf den dann aktuellen Stand bringen, eventuell Aufzug und Balkone nachrüsten - statisch und raumtechnisch ist das jedenfalls jetzt schon vorgesehen.

Aufsichtsrat Günter Werner erläuterte, dass die GWG Wert darauf lege, dass man natürlich als gemeinnützige Wohnungsgesellschaft gerne bereit sei, zu helfen. Allerdings habe vorher sichergestellt sein müssen, dass die Neubauvorhaben für die Flüchtlingswohnungen nicht dazu führen, dass laufende und geplante Modernisierungs- und Investitionsmaßnahmen wegen der finanziellen Zusatzbelastung darunter leiden müssten, dass keineswegs Flüchtlinge und Einheimische gegeneinander "ausgespielt" werden könnten, dass Lage und Umfang der Neubaustandorte auf Akzeptanz in der Bevölkerung stoßen müssten.

Bürgermeister Pesch kann das nur bestätigen: "Hier entsteht ein Bau, der sich gut in die Nachbarschaft einfügt." Er kann das beurteilen - er lebt selbst in diesem Viertel.

(hah)
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