Viersen Ehrenamtler für Möbelbörse gesucht

Viersen · Viele Viersener, die Gebrauchtmöbel suchen, nutzen die Onlinebörse des Freiwilligenzentrums in Willich. Jetzt will der Caritasverband auch ein virtuelles Möbellager in Viersen aufbauen.

 Udo Lepke (vorne) koordiniert die Homepage der Freiwilligenzentrale in Willich. Die Caritas in Viersen will ein ähnliches Angebot realisieren.

Udo Lepke (vorne) koordiniert die Homepage der Freiwilligenzentrale in Willich. Die Caritas in Viersen will ein ähnliches Angebot realisieren.

Foto: Kaiser

Ob Regal, Schrank oder direkt eine komplette Küche: Wer für seine Möbel neue Besitzer sucht, kann dazu die Internetmöbelbörse des Freiwilligenzentrums in Willich nutzen. "Das Angebot wird sehr gut angenommen", sagt Marita Gentsch, Leiterin des Freiwilligenzentrums. Das Erstaunliche: Zahlreiche Interessenten für die kostenfreien Einrichtungsgegenstände kommen aus der Stadt Viersen.

Vor zwei Jahren wurde das virtuelle Möbellager im Internet aufgebaut. Ein Team aus Ehrenamtlern kümmert sich darum. Unverzichtbar ist ein Koordinator, der regelmäßig aktuelle Angebote im Netz veröffentlicht und die Kontakte zwischen Anbietern und Interessenten herstellt. Der Vorteil für die Ehrenamtler: Sie sparen die Kosten für Personal und für ein Lager. "Ein Lager könnten wir uns nicht leisten", sagt Marita Gentsch.

Udo Lepke kümmert sich unter dem Motto "Von mir zu Dir" seit zwei Jahren um die kostenfreie Onlinebörse. "426 Anbieter haben in dieser Zeit Möbel eingestellt, 795 Möbelstücke wurden vermittelt", schildert Lepke. Die Zielgruppe komme nicht nur aus Willich, sondern auch aus den umliegenden Kommunen wie Viersen. Sogar bis nach Wuppertal wurde Mobiliar vermittelt. Von der Essgruppe bis zum Kinderzimmer ist alles dabei: "Wir haben sogar schon komplette Wohnungsauflösungen organisiert", sagt der Online-Koordinator. Seine Erfahrung: "Hartz-IV-Empfänger wählen eher moderne Möbel, Flüchtlinge eher massive Möbelstücke." Das Prinzip sei einfach: Ein Anbieter nimmt Kontakt auf, mit Foto und Beschreibung wird das Teil veröffentlicht - dann können Interessenten darauf zugreifen. "Zwischen Anbieter und Abnehmer gibt es zunächst keinen persönlichen Kontakt", erläutert Udo Lepke. Dieser werde erst hergestellt, wenn der Tausch perfekt sei und das Mobiliar abgeholt werden könne.

Das Willicher Modell hat Michael Dörmbach, Gemeindesozialarbeiter beim Caritasverband in der Region Krefeld-Viersen, beeindruckt. Wegen der großen Nachfrage aus Viersen will Dörmbach ein virtuelles Möbellager in der Kreisstadt aufbauen. "Ein Lager ist nicht zu finanzieren, eine andere Lagermöglichkeit haben wir nicht zur Verfügung", sagt er. Auch die Möbeltransporte seien schwierig zu organisieren.

Deshalb sucht der Caritas-Mitarbeiter jetzt Ehrenamtler aus Viersen, Dülken und Süchteln, die ihm beim Einrichten einer solchen Online-Möbelbörse unterstützen. Ganz allein müssen sie nicht an den Start gehen: Die Ehrenamtler aus Willich stehen ihnen in der Aufbauphase zur Seite. Am Erfolg zweifelt Dörmbach nicht, denn: "Der Bedarf besteht."

(busch)
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