Viersen Die Südstadt hat an Grün gewonnen

Viersen · Beim Sommerfest der Realschule an der Josefskirche sind am Wochenende der Südstadt- sowie der Josefsgarten eröffnet worden. Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) begrüßte bei einer kleinen Eröffnungsfeier mit den Viersener Sponsoren die Schüler, Eltern, Lehrer.

 Zu dem Projekt gehört auch der neu gestaltete Grünstreifen zwischen Realschulgelände und dem Josefsring.

Zu dem Projekt gehört auch der neu gestaltete Grünstreifen zwischen Realschulgelände und dem Josefsring.

Foto: Busch

Konrektor Hartmut Banniza freut sich über den großen Besucherandrang: "Im vergangenen Jahr haben wir unser 50-jähriges Jubiläum gefeiert, was so gut angekommen ist, dass wir dabei geblieben sind. Es ist von Schülern für Schüler organisiert und zeigt vielleicht besser als irgendwelche Vorführungen, wer wir wirklich sind."

Dazu gehöre auch der Josefsgarten, der am vergangenen Wochenende ein besonderer Publikumsmagnet war. Hier wurden Lehmfiguren geknetet, ein Wahrnehmungs-Parcours abgegangen und Bogenschießen geübt. Unter der Woche dient der frisch angelegte Garten mit seinen Obstbäumen, Staudenbeeten und dem selbst gebauten Kompost als Freiluft-Klassenzimmer. Einmal in der Woche bringt Tobias Müller seinen Schülern den Garten und alles, was zur Gartenarbeit dazugehört, näher. Anschließend wird das im Klassenraum sprachlich vertieft. "Die meisten meiner Schüler lernen gerade erst, Deutsch zu sprechen", erklärt Müller.

Viele dieser Kinder sind Töchter und Söhne von Flüchtlingen, die durch die Arbeit im Garten sehr schnell ein enges Verhältnis zur Natur aufgebaut haben, so Dorothee Reuthers. Sie übernimmt die pädagogisch-gärtnerische Leitung des Projekts: "Dieser Garten ist offen für alle Bewohner der Südstadt. Wir haben schon einige Spenden erhalten, und auch Helfer aus der Südstadt sind von Anfang an dabei. Selbst während der Ferien haben viele der Schüler sich hier mit Anwohnern oder untereinander getroffen und sich mit dem Garten beschäftigt", sagt Reuthers. Im Frühling nächsten Jahres sollen auch einige Parzellen in der kleinen Anlage kostenfrei verpachtet werden, lediglich das dort Angebaute müsse bezahlt werden, so Reuthers weiter.

Müller hofft, das Projekt ausweiten und weiterführen zu können. "Wir möchten die Flüchtlingshilfe, die mit dieser Anlage geleistet wird, noch intensivieren", sagt der Lehrer. Die Eigenständigkeit der Schüler und ihre Freude an der praktischen Arbeit geben dem Ansatz des Projektes recht, finden beide Pädagogen. "Ein Garten für die Südstadt, in der Südstadt. Ziel ist, die Anlage in die Hände der Schüler und Bürger zu übergeben", sagt Reuthers.

(amey)
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