Serie Die Netteseen - Neu Entdeckt Die Faszination unberührter Natur

Nettetal · Früher herrschte am Poelvennsee Hochbetrieb. Seit dort Ruhe eingekehrt ist, begeistert der Schrolik Naturfreunde

 Blick vom barrierefreien Steg auf den idyllischen Schrolik: Diverse Info-Tafeln zeigen die Vögel, die man mit etwas Geduld und Glück entdecken kann.

Blick vom barrierefreien Steg auf den idyllischen Schrolik: Diverse Info-Tafeln zeigen die Vögel, die man mit etwas Geduld und Glück entdecken kann.

Foto: jobu

Reger Bootsverkehr, Schwimmer im Wasser und Sonnenhungrige auf der Liegewiese, Hochbetrieb also und typisch für den Poelvennsee. Früher jedenfalls. Die Lokalität mit Strandbad und Liegewiese ist lange schon dicht, ein Zaun versperrt den Zugang. Dafür ist mittlerweile der benachbarte Schrolik ins Blickfeld geraten, der zu Hochzeiten des Poelvennsees eher ein Schattendasein fristete.

"Der Schrolik ist heute ein besonders beliebter Anziehungspunkt für Wanderer und Ausflügler", erklärt Ansgar Reichmann von der Biologischen Station Krickenbecker Seen. Als Grund nennt er den "wunderschönen Aussichtspunkt mit Infotafeln über die Vogelwelt": Der barrierefreie Steg, der seit 2014 vom Ufer dreizehn Meter weit auf den See hinaus ragt, gewährt einzigartige Ausblicke.

Idyllisch waldumsäumt, strahlt der See etwas aus von der Faszination nahezu unberührter Natur. Fast immer lassen sich Wasservögel entdecken, die Infotafeln am Geländer helfen bei der Bestimmung, ob es sich beim erspähten Vogel um eine Reiherente oder einen Haubentaucher handelt. Und manchmal sonnt sich eine Libelle wie der Große Blaupfeil mitten auf der Metallplattform.

"Der barrierefreie Aussichtspunkt befindet sich in einem Gebiet, das sich durch bemerkenswerte Artenvielfalt und durch besondere Lebensräume auszeichnet", schwärmt auch Ursula Mahler, stellvertretende Vorsitzende des Umweltausschusses des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR); der Bau des Stegs war vom LVR gefördert worden. So wie der 23 Hektar große Poelvennsee früher beliebtes Ausflugsziel vieler Freizeitsportler war, ist der Schrolik, mit 17 Hektar etwas kleiner, mit der einzigartigen Vogelwelt heute ein Geheimtipp für Naturfreunde.

Vor allem an den Wochenenden pilgern Spaziergänger entweder vom Parkplatz nahe der Bundesstraße 221 oder entlang des Spazierwegs von Schloss Krickenbeck zum Aussichtssteg. Unter der Woche indes, vor allem morgens und abends, liegt der See eher einsam dar, still und ruhig.

Boote übrigens, dürfen hier nicht fahren. Auf dem Poelvennsee nebenan dagegen - da sieht man ab und an, wie Mitarbeiter der Biologischen Station vom Kahn aus erforschen, wie sich der See wandelt, seit dort kein Bootsverkehr mehr herrscht.

(jobu)
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