Serie Mein Verein Der Rosenmontagsmacher

Viersen · Manfred Friederichs ist eines der rund 400 Mitglieder des Vaterstädtischen Vereins Dülken. Der Verein organisiert den größten Feiertag des Ortes: Rosenmontag. Der 67-Jährige sagt: "Ich möchte den Vaterstädtischen nicht missen."

 Seit 30 Jahren engagiert sich Manfred Friederichs im Vaterstädtischen Verein Dülken. "Für mich ist es eine angenehme Freizeitbeschäftigung. Alles läuft in freundschaftlichen Bahnen", sagt er.

Seit 30 Jahren engagiert sich Manfred Friederichs im Vaterstädtischen Verein Dülken. "Für mich ist es eine angenehme Freizeitbeschäftigung. Alles läuft in freundschaftlichen Bahnen", sagt er.

Foto: Busch

DÜLKEN Manfred Friederichs ist gebürtiger Viersener. Aber der 67-Jährige, der in Kleinenbroich aufgewachsen ist und bis zur Rente eine Druckerei dort leitete, wohnt seit 1973 mit seiner auch aus Viersen stammenden Frau im Haus des früheren Rector magnificus der Narrenakademie, Ernst Hellmund, und gesteht: "Ich habe schon immer gerne in Dülken gefeiert."

Und der einzig wahre Feiertag in der "Narrenstadt" Dülken ist unbestritten der Rosenmontag. Dann ziehen ein paar Tausend Karnevalisten bunt kostümiert durch die Straßen, an deren Rändern zig Tausende Besucher stehen, klatschen und jubeln "Gloria tibi Dülken". Nachweislich gibt es den Dülkener Rosenmontagszug seit 1948, als Mitglieder der Narrenakademie dem Karnevalszug eine Ordnung gaben.

So richtig in die Tiefen des Dülkener Karneval geriet Friederichs, als sein Freund Norbert Jacobs, der seit 1966 Geschäftsführer des "Vaterstädtischen Vereins Dülken" war, ihn 1986 aufforderte: "Geh doch mal mit." Und Manfred Friederichs ging mit, wurde gleich in den Vorstand des Vaterstädtischen Vereins gewählt und kurze später auch ordentliches Mitglied.

Im "Vaterstädtischen", wie die Dülkener den Verein kurz nennen, ist Manfred Friederichs noch immer im Vorstand tätig: "Wir teilen uns die Arbeit." Und dann erzählt er von dem Fortschritt in der Vorstandsarbeit: "Früher habe ich alle Mitglieder angerufen, was oft zu Missverständnissen führte. Dann gab es Faxgeräte, ich konnte allen schriftlich die Termine mitteilen. Und seit es Computer gibt, können wir unsere Mitglieder problemlos anmailen." Dass das jedoch in die "Steinzeit" zurückführen kann, erläutert Friederichs: "Es gibt ältere Mitglieder, die tagelang ihren Computer nicht anmachen."

Seit 1965 organisiert der Vaterstädtische Verein die Dülkener Rosenmontagszüge. Erich Schmitz, Präsident von 1999 bis 2002 und wieder seit 2007 setzt sich mit seinen Vereinsfreunden für ein gutes Gelingen ein. Orgaleiter Wolfgang Vagts stimmt die Termine für die Anmeldungen ab und führt als aktiver Polizeibeamter den Zug an. Da auch der "Vaterstädtische", der rund 400 Mitglieder zählt, altert, immer mehr aktive Mitglieder in die Seniorengruppe wechseln, sucht Schmitz vor allem jüngere Leute, die bereit zum ehrenamtlichen Einsatz am Zug sind, damit dieser in altbewährter Form weiter durchgeführt werden kann.

Dass es auch einmal anders kommen kann, zeigte sich in diesem Jahr. Aufgrund der Unwetterwarnungen ließ der Vaterstädtische Verein den Rosenmontagszug komplett ausfallen. Im Mittelpunkt stehen die Prinzenpaare, das große und das kleine. In diesem Jahr stehen sie noch nicht fest, so dass Erich Schmitz zwei Motto-Varianten vorhält: "Et is noch immer joot jegange" und "Et kütt wie et kütt". Manfred Friederichs ist optimistisch: "Für mich ist es eine angenehme Freizeitbeschäftigung. Alles läuft in freundschaftlichen Bahnen. Ich möchte den Vaterstädtischen nicht missen."

(flo)
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