Schwalmtal Der Kindergarten ist eine Baustelle

Schwalmtal · In Vogelsrath spielen bald wieder Kinder. Das Deutsche Rote Kreuz baut das Gebäude, in dem einst eine Schule, dann ein Kindergarten untergebracht waren, derzeit um. Im September nimmt die zweigruppige Einrichtung den Betrieb auf

 Architekt Dirk Hilgers (l.), Leiterin Melanie Gendrisch und DRK-Kreisgeschäftsführer Detlef Blank bei der Besprechung in einem Gruppenraum. Durch die großen Fenster ist das Außengelände zu sehen, auf dem alte Bäume stehen.

Architekt Dirk Hilgers (l.), Leiterin Melanie Gendrisch und DRK-Kreisgeschäftsführer Detlef Blank bei der Besprechung in einem Gruppenraum. Durch die großen Fenster ist das Außengelände zu sehen, auf dem alte Bäume stehen.

Foto: Busch

Mit Schwung streicht Bernd Lucassen den Putz auf die Wand. In der Küche des Kindergartens hat der Stuckateur sein Werkzeug ausgebreitet. Eimer und Mörtelsäcke stehen dort, ein Radio dudelt. Der Kindergarten in Vogelsrath ist eine große Baustelle. Seit 2011 steht das Haus leer. Damals gab die katholische Kirche den Kindergarten St. Georg in dem früheren Schulgebäude auf, weil es zu wenig Anmeldungen gab. Die Gemeinde Schwalmtal verkaufte das Haus. Jetzt kehrt das Leben in den Kindergarten zurück: Das Deutsche Rote Kreuz hat die Trägerschaft übernommen und lässt alles so herrichten, dass ab September dort wieder Kinder lernen und toben können.

 Die Toiletten wurden ausgebaut, Wal und Hai sind noch da.

Die Toiletten wurden ausgebaut, Wal und Hai sind noch da.

Foto: biro

Für die Wiedereröffnung der Einrichtung hätte es nicht gereicht, die Wände zu streichen und Spielzeug zu kaufen. "Wir müssen den Kindergarten den heutigen Rahmenbedingungen anpassen, so weit das im Altbestand möglich ist", sagt Architekt Dirk Hilgers. Da zwei Gruppen in dem Kindergarten untergebracht werden sollen, wurden die beiden großen Räume durch Trockenbauwände geteilt, sodass künftig jede Gruppe einen Haupt- und einen Nebenraum haben wird. Hinzu kommt ein Differenzierungsraum, in dem die Jüngsten ein Mittagsschläfchen halten können, zu anderen Zeiten aber auch Musik und Tanz angeboten werden sollen.

In einem Gruppennebenraum wird sich alles um die Bewegung drehen: Eine Wand soll mit Spiegeln verkleidet, davor eine Ballettstange angebracht werden. Spielsachen zum Bauen und Klettern erweitern die Bewegungsmöglichkeiten. "Musik und Tanz ist mir im Elementarbereich sehr wichtig", sagt Leiterin Melanie Gendrisch. Sie kümmert sich derzeit um die Planung der Einrichtung und die Anmeldungen. Ab August erhält sie Unterstützung durch fünf pädagogische Mitarbeiterinnen und eine Berufspraktikantin, die künftig das Team bilden.

 Stuckateur Bernd Lucassen beim Verputzen in der Küche.

Stuckateur Bernd Lucassen beim Verputzen in der Küche.

Foto: Ronge Birgitta

Im zweiten Gruppennebenraum wird sich alles um Rollenspiele drehen. Dort soll ein Podest verkleideten Mini-Stars als Bühne dienen, dort werden Kaufladen, Puppenecke und Kasperletheater eingerichtet. In den Gruppenräumen soll es Kreativbereiche, Sandspiel- und Knettische und ein Forscherlabor geben, ebenso wie Platz zum Schreiben und Rechnen.

Viel Platz zum Spielen und Toben ist draußen: Das Außengelände ist weitläufig. Ein großer Sandkasten und zwei Apfelbäume sind schon da, viele Sträucher gibt es für Versteckspiele. Spielhaus, Rutsche, Freeclimbing-Wand und Nestschaukel sollen hinzukommen, und reizvoll ist auch der Ausblick durch den Zaun: Auf den Weiden nebenan grasen Pferde.

Insgesamt werden Umbau und Einrichtung des Kindergartens rund 300.000 Euro kosten. "Wir arbeiten sehr kostenbewusst, der Eigentümer investiert ebenfalls in die Gebäudesubstanz", sagt DRK-Kreisgeschäftsführer Detlef Blank. 90 Prozent der Kosten trägt das Land, den Rest die Kommune. Der Kindergarten wird nun zunächst für fünf Jahre eingerichtet, "aber wir werden noch in zehn Jahren hier sein", ist Blank überzeugt, "wir haben einen Mietvertrag mit Verlängerungsoption."

(RP)
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