Brüggen Der Gitarrist im Brüggener Turm

Brüggen · Der 29-jährige Musiker und Gitarren-Lehrer Sebastian Bierbaums hat sich nach langer Suche für den Turm der Burg Brüggen entschieden und dort einen ehemaligen Ausstellungsraum bezogen

 Sebastian Bierbaums ist mit seiner Gitarrenschule in den Turm der Brüggener Burg gezogen.

Sebastian Bierbaums ist mit seiner Gitarrenschule in den Turm der Brüggener Burg gezogen.

Foto: Busch

Nein, es ist nicht Rapunzel, die im Turm der Brüggener Burg sitzt. Doch wie im Märchen erklingt Gesang und Gitarrenspiel aus dem Gemäuer. Gespielt von Sebastian Bierbaums, der seit seinem sechsten Lebensjahr dieses Saiteninstrument spielt. Mit 29 hat er nach verschiedenen Räumlichkeiten gesucht, die aber alle nicht richtig "passten". In der Burg hat er nun aber eine neue Heimat gefunden und gibt dort Gitarrenunterricht. Der kleine Raum im Turm war früher ein Ausstellungsraum für Exponate.

Im Jahr 2009 traute sich der Gitarrist und machte sich selbstständig als Musiker und Gitarrenlehrer. Zurückblicken kann er auf eine klassische Ausbildung in der Kreismusikschule Viersen und etliche Jahre Banderfahrung. "Ich spiele mein Leben lang täglich stundenlang Gitarre", sagt der Brüggener. Musik gäbe ihm nicht nur Ausgeglichenheit. Auch der Ehrgeiz wird durch das Erlernen eines Instrumentes gefördert. Der Reiz, neue Dinge zu lernen, sei sehr stark. Und dem widmet Sebastian Bierbaums den größten Teil seines Lebens. "Ich möchte meine Grenzen weiter austesten, dazulernen und niemals auslernen", erzählt er.

Wissenschaftler bestätigen, dass das Erlernen eines Instrumentes Beharrlichkeit und Disziplin fördert - gute Eigenschaften für das ganze Leben. Man erlebt Rückschläge, muss mit Frustration zurechtkommen und erfährt, dass nichts einfach so vom Himmel fällt. Bierbaums macht aber auch der Unterricht Spaß. "Wenn meine Schüler das verinnerlicht haben, was wir in der Woche vorher geübt haben und wir dann gemeinsam etwas spielen können, ist das ein tolles Gefühl", freut er sich. Er weiß, dass auch Unterricht im Internet angeboten wird und sagt dazu: "Wenn du einen Lehrer direkt vor dir hast, kann er dir sagen, ob du richtig sitzt, ob du die Schulter zu hoch ziehst oder den Daumen falsch auf der Gitarre hältst. Videos können helfen, aber der direkte Kontakt ist wichtig, um ein Instrument zu lernen. Man braucht dazu einen Lehrer, mit dem man auch gut zurechtkommt."

Bierbaums berichtet von einem Schüler, der bei ihm Bass-Unterricht genommen hat. "Innerhalb eines halben Jahres hat er mich sogar überholt. Er hat richtig Gas gegeben", sagt er stolz. "Jeder kann lernen, was er möchte, wenn man sich ordentlich reinkniet." Er hatte einen 74-jährigen Schüler, der innerhalb von drei Monaten mehr als ein Dutzend AC/DC-Stücke gelernt hat. "Er kam ohne Vorkenntnisse zu mir und hat sich so ins Zeug gelegt. Das hat richtig Spaß gemacht."

Obwohl er hauptberuflich Musiker ist, bezeichnet Sebastian Bierbaums das Gitarrespielen noch als sein Hobby. Mit der Band "Plan B" hat er zahlreiche Auftritte. Aber ihm ist wichtig, an der Basis zu bleiben und er verfolgt mit Freude die Fortschritte seiner Schüler. "In der Band zu spielen, macht richtig Spaß, aber ich liebe auch einfach den Kontakt zu den Menschen, die bei mir im Unterricht waren", so der Gitarrist.

Kontakt zu ihm ist möglich über seine Facebookseite www.facebook.com/Burgmusik oder per Handy unter der Telefonnummer 0173 2449826.

(bigi)
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