Kreis Viersen Demonstration für die Umsetzung des Tarifvertrags

Kreis Viersen · Im Foyer des Forums in St. Hubert hatten sich kurz vor der Konferenz des Viersener Kreisverbandes der Arbeiterwohlfahrt etwa 30 Demonstranten aufgestellt. Es waren größtenteils Erzieherinnen aus den Awo-Kindergärten. Sie hielten Plakate hoch, auf denen zu lesen war: "Keine Mitarbeiter zweiter Klasse", "Lückenlose Umsetzung des Tarifvertrages" oder "Vollmitgliedschaft im Arbeitgeberverband". Awo-Betriebsratsvorsitzender Johannes Jacobs erklärte zu der Protestkundgebung: Der neue Tarifvertrag, den Verdi mit dem Arbeitgeberverband zum 1. Januar 2015 ausgehandelt hatte, sei noch immer nicht in allen Teilen umgesetzt. So hätten einige Mitarbeiter ihre Gehaltserhöhungen nur unter Vorbehalt bekommen, stünden Einmal-Zahlungen oder der zusätzliche Urlaubstag noch aus.

 Der Kindergarten An der Dorenburg in Grefrath befindet sich in der Trägerschaft des Awo-Kreisverbandes.

Der Kindergarten An der Dorenburg in Grefrath befindet sich in der Trägerschaft des Awo-Kreisverbandes.

Foto: Finger

Zum Hintergrund muss man wissen, dass der Kreisvorstand unmittelbar vor dem neuen Tarifabschluss seine offizielle Vollmitgliedschaft im Arbeitgeberverband gekündigt hatte. Man war demnach nur noch als ein so genanntes kooptiertes Mitglied dabei. Die Kündigung sei deshalb erfolgt, so sagten es kurze Zeit später einige Vorstandsmitglieder, weil der zunächst infrage kommende Kooperationspartner, die Awo Mönchengladbach, entsprechenden Druck ausgeübt habe. Beifall gab es für die Protestierenden, als sie dann kurz mit ihren Plakaten ins Forum ziehen durften. Vize-Vorsitzender Winfried Hüren und auch der neue Chef des Kreisverbandes, Horst Bonus ("Wir haben der Kündigung erst nach vielen Bauchschmerzen zugestimmt"), sicherten zu, sich um die Probleme zu kümmern.

Und Johannes Jacobs überreichte dem Vorstand eine Einladung zur nächsten Betriebsversammlung am heutigen Mittwoch, 3. Juni, um 16 Uhr in die Nettetaler Gaststätte "Zur Mühle". Außerdem übergab Jacobs als Bekräftigung der Forderungen eine Unterschriftenliste von rund 120 Mitarbeitern, unterstützt von etwa 150 Eltern, die ihre Kinder in den Tageseinrichtungen der Awo haben.

(schö)
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