Meine Kulturwoche Das Sklavenelend in der Werner-Jaeger-Halle

Viersen · Onkel Toms Hütte im Heute, Thomas Mann und, nun ja, die Frauen und die letzte Chance, die Ausstellung über den großartigen Viersener Schriftsteller und Wort-Erfinder Albert Vigoleis Thelen zu sehen — diese Kulturwoche hat viel zu bieten!

In dieser Woche ist viel los im Grenzland. Wer die Eröffnung der Ausstellung "Künstler auf Reisen" gestern in der Städtischen Galerie im Park in Viersen verpasst und am morgigen Dienstag, 10. Oktober, noch nichts vorhat, geht zum "Kunstimbiss": Von 13 bis 13.30 Uhr gibt es eine Kurzführung durch die Ausstellung, die Arbeiten des Süchtelners Emil Flecken (1890-1981) und des Dülkeners Heinrich Mosterz (1884-1975) Werken zeitgenössischer Künstler - Monika Lassak, Jahrgang 1962, und Matthias Schamp, Jahrgang 1964, - gegenüberstellt. Die Teilnahme kostet zwei Euro.

Einen spannenden Einblick in Leben und Werk eines großartigen Schriftstellers, dessen Lebensweg von Viersen quer durch Europa und zurück führte, gibt die Ausstellung "Meine Heimat bin ich selbst - Ein Leben im Exil" über Albert Vigoleis Thelen (1903-1989). Sie ist nur noch bis zum Wochenende im Viersener Salon in der Villa Marx, Gerberstraße 20 in Viersen, zu sehen - wer noch nicht da war, sollte in dieser Woche die letzte Chance dazu nutzen. Geöffnet ist donnerstags bis samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Die Spuren der Vergangenheit stehen am Freitag, 13. Oktober, bei einer Veranstaltung der Initiative Kulturquartett im Mittelpunkt - ebenfalls in der Villa Marx. Ab 19 Uhr werden zunächst in einer szenischen Lesung Lebenserinnerungen von vier Frauen präsentiert, die die Jahre von 1930 bis 1970 Revue passieren lassen. Danach darf das Publikum ran: Wer sich durch die Geschichten der Frauen an Episoden des eigenen Lebens erinnert fühlt, gibt den Darstellern des Playbacktheaters Düsseldorf die Stichworte - und die bringen das Erzählte spontan auf die Bühne. So weiß niemand im Voraus, was gespielt wird, auch die Schauspieler nicht. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. Bewegend verspricht auch der Theaterabend in der Werner-Jaeger-Halle, An den Sportplätzen 7 in Lobberich, am Samstag, 14. Oktober, zu werden: Dort führen die Theatergastspiele Kempf aus München ab 20 Uhr "Onkel Toms Hütte" nach dem bekannten Roman von Harriet Beecher Stowe auf. Regisseur Frank Lenart hat die Inszenierung die Geschichte um das Sklavenelend im 19. Jahrhundert ins Heute transportiert. Das Ensemble um den berühmten US-Schauspieler und Moderator Ron Williams präsentiert dazu bekannte Gospels, aber auch neue Songs, die Williams für dieses Stück komponierte. Der Eintritt kostet je nach Sitzplatz elf bis 22 Euro, Karten gibt es bei der Nettekultur, Telefon 02153 8984141.

Literaturliebhaber beschließen die Woche mit einem Ausflug in die Galerie am Park, Hochstraße 11 in Lobberich: Dort spricht Hans Matussek am Sonntag, 15. Oktober, über Thomas Mann und die Frauen, die Eingang in seine Werke fanden. Der Vortrag beginnt um 11 Uhr, Karten gibt es für zehn Euro.

(RP)
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