Serie Türen Erzählen Geschichten Das Portal, das ins Glück führt

Viersen · Der Schritt durch die schwere Tür des Lambertiturms in Breyell ist für Paare der Start ins Glück zu zweit. Mit Trauungen, Führungen und Veranstaltungen füllt der Förderverein den Turm mit Leben

 Reinhard Rankers und Rolf Ingenrieth an der Tür des alten Lambert.

Reinhard Rankers und Rolf Ingenrieth an der Tür des alten Lambert.

Foto: jobu

Breyell (jobu) Der Schlüssel ist groß, fast ein bisschen wuchtig. "Der macht schon was her, der Schlüssel", sagt Reinhard Rankers. Zusammen mit Rolf Ingenrieth, beide vom Förderverein Alter Kirchturm, schiebt er die schweren Türflügel auf. Der Türspalt gibt den Blick in den Innenraum des Lambertiturms in Breyell frei. Hier, hinter dem historischen Eichenportal, paart sich Vergangenheit mit Gegenwart, Verstaubtes mit einem "Hauch von Heimat heute", wie es Rankers ausdrückt.

"Allein letzte Woche fanden hier sechs Trauungen statt", sagt Ingenrieth erfreut. Denn Hochzeiten im hohen Raum hinter der großen Tür passen zum Bestreben des Vereins, "den Turm, das Symbol Breyells, mit Leben zu füllen". Das gelingt mit Führungen, Veranstaltungen und Trauungen - der Schritt durchs Portal führt zum Start ins Glück, in ein neues Leben zu zweit.

Das erfahren Paare in einem Ambiente, das wie die Tür Zeugnis gibt für die Geschichte des Gebäudes und damit auch des Ortes Breyell seit dem Jahr 1118. Diese Zahl, weitere Jahreszahlen und Symbole verschiedener Epochen stehen auf einer Bronzeplatte im Fußboden. "Die Bronzeplatte ist neu, sie wird am kommenden Sonntag, dem Tag des offenen Denkmals, erstmals offiziell Besuchern des Lambertiturms gezeigt", verrät Ingenrieth. Besucher werden auch durch die Tür geführt, die sich oben im Turm befindet und die nur von außen über die Treppe zugänglich ist. Hinter diesem Eingang suchten Menschen Zuflucht - in Kriegswirren oder bei Unwettern. "Der Turm war und ist viel wuchtiger und stabiler als eine Kirche oder ein Rathaus", erklärt Rankers.

Stabil ist auch die Eichentür von 1868. Ihre Vorgängerinnen fielen Bränden zum Opfer. Die Tür wurde vor 15 Jahren restauriert, bekam ein neues, sicheres Schloss. Rankers: "Der alte große Schlüssel hat eigentlich nur noch Symbolcharakter."

www.alter-kirchturm.de

(RP)
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