Brüggen Brüggener Feuerwehr rettet Küken aus Kanal

Brüggen · Ein großes Herz für kleine Tiere zeigten die Wehrleute. Doch jetzt ist die Entenmutter verschwunden

 Aus dem dunklen gerettet: die drei kleinen Enten. Foto: hah

Aus dem dunklen gerettet: die drei kleinen Enten. Foto: hah

Foto: Kanal

"Einen Feuerwehr-Einsatz wollte ich eigentlich nicht auslösen", sagt der Anwohner des Nachtigallenwegs. Er hatte am Samstag gegen 22.45 Uhr zunächst bei der Polizei angerufen. Ihm und seiner Frau war aufgefallen, dass eine Entenmutter mit einem einzigen Küken sehr aufgeregt über die Straße lief und laut schnatterte. Ihr Rufen blieb nicht ohne Antwort - doch die kam aus dem Kanal. Ein dreistimmiges, hilfloses Piepsen war aus der Tiefe zu hören.

Bei der Polizei leitete man den Anrufer an die Leitstelle der Feuerwehr weiter. Kurz darauf kam Hilfe: Mitglieder des Löschzugs Brüggen trafen am Nachtigallenweg ein. Sie hatten bald Gewissheit: Die drei, erst wenige Tage alten Küken befanden sich tatsächlich tief unten im Regenwasserkanal. Dort mussten sie raus.

Zwei von ihnen ließen sich von den Feuerwehrleuten recht schnell wieder an die Oberfläche befördern: Die Retter waren herabgeklettert und hatten die Kleinen hochgeholt. Nur das dritte Küken hatte mehr Angst vor seinem Retter als vor den dunklen Röhren in der Tiefe. Doch die Wehrleute griffen zu einem Trick: Mit sanfter Wasserzufuhr von einem höher gelegenen Gulli aus wurde das kleine Entchen in die sicheren Hände des Kollegen gespült.

Das junge Ententrio war nun wieder vereint und wurde sicher in einer Katzentransport Box verstaut. Doch wer fehlte, war die Entenmutter.

Sie hatte angesichts der derart zahlreichen Helfer mit ihrem einzig verbliebenen Küken inzwischen das Weite gesucht - und kam auch nicht wieder zurück.

Einige Feuerwehrleute warteten noch mit den geretteten Kleinen, ob sich die Mutter nicht vielleicht doch noch auf den Rückweg machen wollte. Aber vergeblich. Deshalb kamen die Küken nun in eine Auffangstation. Dort sollen sie zunächst mit Artgenossen aufwachsen. Später sollen sie dann ausgewildert werden.

(hah)
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