Brüggen Brüggen rechnet mit Residenzpflicht für Flüchtlinge

Brüggen · 318 Flüchtlinge leben zurzeit in Brüggen. So der Stand, den Joachim Müllers vom Sozialamt der Gemeinde Brüggen dem Ausschuss für Soziales und Senioren mitteilte. Leider habe die Verwaltung erst jetzt erfahren, dass 15 mobile Teams in NRW seit Mitte September das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) unterstützen. Rund 350 Mitarbeitende - vorwiegend der Bundeswehr und des Zolls - sind in aktuell etwa 170 Teams bundesweit im Einsatz. Sie registrieren die Asylsuchenden, erstellen Passbilder und Fingerabdrücke - die Daten werden mit dem Bundeskriminalamt abgeglichen. Zudem wird anhand des Fingerabdrucks geprüft, ob jemand bereits in einem anderen EU-Land registriert wurde.

Mit den Daten zur Identität, persönlichen Daten sowie Informationen zum Herkunftsland des Asylsuchenden legen die Mitarbeitenden der mobilen Teams sogenannte Vorakten an. "Wahrscheinlich wird ein Team Anfang Mai in Brüggen zur Verfügung stehen", so Müllers. Er bedauert, dass über dieses Angebot "nicht zeitnah von oben nach unten informiert wurde". Die Verwaltung sei jetzt per Zufall auf dieses Angebot gestoßen. Die stellvertretende Leiterin des Sozialamtes, Anja Tiskens, schätzt, dass momentan lediglich 15 bis 20 Personen als Flüchtlinge bereits anerkannt sind. Das Problem in Brüggen ist, dass ein Großteil der Asylbewerber immer noch nicht registriert ist. "Zum Schutz der Großstädte wird wohl die Residenzpflicht kommen", vermutet Müllers. Damit wären die Asylbewerber nach der formellen Anerkennung verpflichtet, sich etwa zwei Jahre in dem Ort aufzuhalten, wo sie gemeldet wurden. "Experten meinen, es ist nur noch eine Frage der Zeit, dass die Residenzpflicht kommen wird", so Müllers.

(bigi)
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